„Нет Bойне – No war – Kein Krieg“ – Mehr als 100 russische Künstlerinnen und Animatoren, Musikerinnen und Sounddesigner, haben aus Protest gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine animierte Kurzfilme gedreht – und hören damit auch nicht auf.
Zusammen mit ihren Filmen veröffentlichen sie in russischer, englischer und ukrainischer Sprache die folgende Botschaft – hier in einer deutschen Übersetzung:
„Wir glauben, dass friedliche Methoden die einzige Möglichkeit sind, Konflikte zwischen Ländern zu lösen. Alles, was derzeit in der Ukraine geschieht, ist eine schreckliche Tragödie. Es gibt keine Möglichkeit, den Terror zu rechtfertigen, den der Krieg dem friedlichen ukrainischen Volk in unserem Namen gebracht hat. Wir fordern die sofortige Beendigung aller Militäraktionen gegen die Ukraine! Wir fordern Frieden! Wir fordern die Achtung der territorialen Integrität der Ukraine! Wir fordern den Respekt vor dem menschlichen Leben in jedem Land der Welt!“
Bisher wurden folgende Kurzfilm-Kompilationen veröffentlicht (die neuesten zuoberst):
24. Februar 2024: Animators Against War – 12
7. September 2023: Animators Against War – 11
3. Juli 2023: Animators Against War & Feminist Anti War Resistance – Queer
11. Mai 2023: Animators Against War – 9
8. März 2023: Animators Against War – 8
24. Februar 2023: Animators Against War – 7
30. April 2022: Animator Against War – 6
13. März 2022: Animators Against War – 5
4. März 2022: Animators Against War – 4
28. Februar 2022: Animators Against War – 3
28. Februar 2022: Animators Against War – 2
28. Februar 2022: Animators Against War – 1
Auf dem YouTube-Kanal von Animators Against War werden weitere Kompilationen folgen:
www.youtube.com/channel/UC01PSr5it3QrLLtFXu5fPKw
Unterricht?
Wie thematisieren wir den russischen Krieg in der Ukraine im Unterricht? Ich weiss es auch nicht, aber mir erscheint es wichtig, dass der Krieg überhaupt thematisiert wird. Sei es nur, um deutlich zu machen, dass neben dem, was in der Schule unbestritten dringend und nötig ist, dieser Krieg in Europa alles das sehr grundlegend beeinträchtigt und beschädigt, was Grundlage unseres Lebens und auch der Schule ist.
Mit diesem Anliegen und den sich daraus ergebenden Fragen können auch die Filme angeschaut und untersucht werden, evtl. besser nicht als Kompilationen, sondern als Einzelfilme – Kompilationen können auch wieder demontiert werden:
- Welche der Filme treffen die Aussage „Kein Krieg!“ und wie machen sie das?
- Welche der Filme zeigen, „dass friedliche Methoden die einzige Möglichkeit sind, Konflikte zwischen Ländern zu lösen“ – ohne die Fronten zu verschärfen oder Feindbilder zu verhärten?
- Welche der Filme verdeutlichen die „schreckliche Tragödie“ und worin besteht sie genau?
- Welche der Filme zeigen „den Respekt vor dem menschlichen Leben in jedem Land der Welt“ und wie zeigt sich dieser Respekt?
Die Filme können damit zu einer Verständigung darüber beitragen, was wir unter Frieden, friedlicher Konfliktlösung und Respekt vor menschlichem Leben verstehen.
Ausserdem dürfen und sollen alle Filme weiterverbreitet werden: Animators Against War haben die Filme explizit unter eine Creative Commons Lizenz gestellt.
Was tun?
Selbst wenn wir als Lehrpersonen viele Fragen nicht oder nur ansatzweise beantworten können, dürfen wir gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern darüber nachdenken, was nun von wem getan werden kann, damit der Krieg beendet und unsere Welt wieder ein bisschen weniger falsch wird:
Ächtung? Appelle? Abrüstung? Aufrüstung? Demonstrationen? Dialog? EU-Beitritt? Fake News entlarven? Fluchthilfe? Friedensgespräche? Geflüchteten helfen? Geldspenden? Gerichtsverfahren? gute Dienste? humanitäre Hilfe? militärische Unterstützung? Petitionen? Proteste? Sachspenden? Informationen prüfen? Unterkunft anbieten? Waffenlieferungen? Willkommenskultur? Wirtschaftssanktionen?
Die deutsch-schweizerische NGO Libereco – Partnership for Human Rights engagiert sich seit 2009 für den Schutz der Menschenrechte in Belarus und der Ukraine und bietet einige Hinweise: „Wie Sie den Menschen in der Ukraine helfen können“
https://www.lphr.org/ukraine-hilfe/
Der Völker- und Menschenrechtsspezialist Sean Fobbe gibt auf seiner Website einige Hinweise: „Russian Invasion 2022 – How to Help Ukraine“
https://seanfobbe.com/posts/helping-ukraine/
Die Universität Bern hat eine umfassende Liste mit Hinweisen für Bern zusammengestellt:
https://www.unibe.ch/ukraine/ich_moechte_helfen/index_ger.html
Filmschaffende machen Filme, aber nicht nur:
Border Crossing Children’s Festival
Die AG Kurzfilm in Deutschland ruft Filmschaffende auf, Kurzfilme für kostenlose Filmscreenings an der polnischen Grenze zu spenden, um ukrainischen Familien zu helfen, die endlose Wartezeit zu verkürzen.
Zuverlässige Informationen
Das vom Zentrum Liberale Moderne (LibMod) unterhaltene Themenprojekt „Ukraine verstehen“ bietet auf seiner Website Analysen, Bewertungen und Kommentare über die Entwicklungen in der Ukraine:
https://ukraineverstehen.de
Die Website dekoder des gleichnamigen gemeinnützigen Teams von Spezialist*innen bringt russische und belarussische Stimmen aus unabhängigen Medien ins Deutsche, ermöglicht unabhängigen Journalist*innen und jungen Fotograf*innen aus Russland und Belarus eine internationale Plattform und fördert gemeinnützigen Journalismus:
https://www.dekoder.org