„Räum‘ deine Spielsachen weg!“ – In der Aufforderung der sterbenden alten Frau an ihren erwachsenen Sohn überlagern sich die Zeitebenen: Angesichts des Sterbens und im Sterben ist alles Medizinische doch nur Spielzeug.
Als mitten in der Nacht das Telefon klingelt, weiss er sofort, dass seine Mutter im Sterben liegt. Gemeinsam mit seiner Frau kommt er bei seiner Schwester an, wo die Mutter liegt. Er funktioniert zunächst in seiner Berufsrolle als Arzt, er gibt Anweisungen und verabreicht Medikamente. Als die Mutter dramatisch mit dem Sterben ringt, wird seine Hilflosigkeit überdeutlich. Erst die aussenstehende Schwiegertochter weist den Weg, auf dem die alte Frau in Frieden und mit einem Lächeln auf den Lippen sterben kann.
Der Film kann wegen der sehr realistischen und dramatischen Darstellung des Leidens der sterbenden alten Frau recht belastend sein. Aus diesem Grund ist genug Raum einzuplanen für unmittelbare emotionale Reaktionen auf den Film. Auch wenn solche Reaktionen nicht deutlich erkennbar sind, sollte in jedem Fall zunächst ein Austausch über Emotionen, Gedanken und persönliche Assoziationen eingeplant werden.
Es bietet sich an, die verschiedenen Figuren zu beobachten und zu beschreiben hinsichtlich ihrer Haltung und ihres Verhaltens gegenüber Sterben und Tod; einerseits im synchronen Vergleich der Figuren untereinander, andererseits diachron als Entwicklung einer Figur innerhalb des Films. An den drei Figuren wird ein grosses Spektrum mit typischen Haltungs- und Verhaltens-Mustern gegenüber Sterben und Tod deutlich.
Ausgehend von der Mehrdeutigkeit des spanischen Filmtitels „Alumbramiento“, der die doppelte Bedeutung von „Erleuchtung“ und „Geburt“ in sich vereint – übrigens findet sich keine Übersetzung dieses Titels in den englischen Untertiteln –, könnte ein angemessener deutschsprachiger Titel gesucht werden.
Die vom Katholischen Filmwerk produzierte DVD „Erlösung“ mit nichtgewerblich-öffentlichem Vorführrecht (Ö-Recht) enthält neben dem Film (mit deutschen UT) die auch online zugängliche Arbeitshilfe von Franz Günther Weyrich.
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