Kurzfilm und Musikvideo kommen im Unterricht unter einer doppelten didaktischen Perspektive in den Blick.
Wer mit Kurzfilm und Musikvideo im Unterricht arbeitet, hat es nicht mit Lehrmitteln zu tun, sondern mit medialen Ausdrucksformen, die eigene und eventuell völlig andere Kontexte, Fragestellungen oder Absichten haben, aber in jedem Fall Ergebnis intensiver inhaltlicher Auseinandersetzung und sorgfältiger gestalterischer Arbeit sind.
Als solche haben Kurzfilm und Musikvideo eine ganz eigenständige Bedeutung jenseits von Schule und Unterricht – oder besser: weit darüber hinaus. Kurzfilm und Musikvideo sollten daher im Unterricht nicht in eine ihnen fremde pädagogische Verzweckung geraten oder zu blossen Lehrmitteln verkürzt werden.
Genau wie eine Gedichtinterpretation sowohl nach sprachlichen Gestaltungsmitteln und Ausdrucksformen als auch nach Inhalten und Themen fragt, so ist auch für die Arbeit mit Kurzfilmen und Musikvideos ein doppeltes didaktischer Approach angezeigt:
Medialität
Fokus auf den Film als Medium und auf seine filmischen Gestaltungsmittel – unter der Perspektive der Medienbildung und der Filmvermittlung
Aboutness
Fokus auf die filmisch thematisierten Inhalte, Fragen, Thesen oder Geschichten – unter der Perspektive der ethischen, sozialen, philosophischen, religiösen, religionskundlichen oder lebenskundlichen Bildung.