Die Geschichte vom Fuchs der den Verstand verlor 1


"Er schlief nie gern allein – aber: Das musste er auch nicht." – Eine schöne und liebevolle Geschichte über Füchse und Menschen, die in ihrem Alter, nach einem ereignisreichen und abenteuerlichen Leben vergesslich, verwirrt und bedürftig werden.

Was im Ti­tel eher hart for­mu­liert ist, wird in die­sem Kurz­film, der auf den ani­mier­ten Bil­dern und dem Text des gleich­na­mi­gen Bil­der­buchs ba­siert, sehr sorg­fäl­tig er­zählt. Die Ge­schich­te vom Fuchs kommt nicht de­fi­zit­ori­en­tiert und nur von der Alz­hei­mer-Krank­heit her in den Blick, son­dern er­zählt die gan­ze Le­bens­ge­schich­te die­ses sprich­wört­lich schlau­en Fuch­ses. Der wird im Al­ter zwar lang­sam wun­der­lich, ja: er ver­liert den Ver­stand, aber er bleibt mit al­len sei­nen Ei­gen­schaf­ten er selbst und ver­liert nichts von sei­ner Lie­bens­wür­dig­keit.

Im Un­ter­richt könn­ten Kin­der zu­nächst selbst ihre Er­fah­run­gen mit al­ten Men­schen, ih­ren Gross­el­tern oder Ur­gross­el­tern schil­dern. Da­bei wäre – im An­schluss an den Film – die Fra­ge in­ter­es­sant, ob sie auch Er­zäh­lun­gen von die­sen al­ten Men­schen aus de­ren Ju­gend ken­nen. Über­haupt ist für Kin­der die Er­kennt­nis in­ter­es­sant, dass auch die­se al­ten Leu­te ein­mal ge­nau so jung und er­war­tungs­voll wa­ren, wie die Kin­der selbst.

In ei­ner zwei­ten Pha­se wäre der un­ter­richt­li­che Nach­voll­zug der im Film ge­zeig­ten Nor­ma­li­sie­rung sinn­voll: Alle Men­schen wer­den ein­mal alt, ge­brech­lich und be­dürf­tig. Und auch wenn das eine fa­mi­liä­re und ge­sell­schaft­li­che Her­aus­for­de­rung sein mag: Das ist nor­mal, Be­dürf­tig­keit ist ein Teil des Mensch­seins. Die­se Ein­sicht hat ge­wis­se Fol­gen für die Be­schrei­bung des Mensch-Seins über­haupt, weil sie nicht Lei­stung und to­ta­le Kon­trol­le zum Mass­stab des Mensch-Seins macht.

Die vom Evan­ge­li­schen Me­di­en­haus Stutt­gart pro­du­zier­te DVD "Die Ge­schich­te vom Fuchs, der den Ver­stand ver­lor" mit nicht­ge­werb­lich-öf­fent­li­chem Vor­führ­recht (Ö‑Recht) ent­hält ne­ben dem Film auch um­fas­sen­des Ar­beits­ma­te­ri­al.

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Bibliothekarische Bestellung des Films


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Ein Gedanke zu “Die Geschichte vom Fuchs der den Verstand verlor

  • lk

    Ein wun­der­ba­rer hu­mor­vol­ler und trotz­dem ernst­haf­ter Film über das Alt­wer­den! Ich habe ihn mit Ver­gnü­gen ge­se­hen und vie­le Par­al­le­len im mensch­li­chen Da­sein ge­fun­den. Si­cher wer­den Kin­der durch die Ge­schich­te des Fuch­ses an­ge­regt, über ihre Er­leb­nis­se mit Groß­el­tern oder an­de­ren al­ten Men­schen zu er­zäh­len. Be­son­ders gut ist es, dass der Film nicht bei der Dar­stel­lung der Phä­no­me­ne ste­hen­bleibt, son­dern auch sagt, was dem al­ten Fuchs gut­tut und hilft. Das ist hilf­reich für den ei­ge­nen Um­gang mit "ver­gess­li­chen" Men­schen im ei­ge­nen Um­feld.