Heimatland


„Kuh Frieda vermisst gemeldet“ – „Terror-Türme“ – „Islamisierung im Vormarsch“: So dramatisch entwickeln sich die Schlagzeilen des RegioJournals von Tag zu Tag, bis dann ausgerechnet am 1. August alles ein bisschen zu viel wird.

Zwei Tage vor dem Bundesfeiertag ist die Welt noch in Ordnung: Ländlermusik erklingt aus dem Radio, das Toastbrot wird zum Schweizerkreuz zurechtgeschnitten, es folgen gymnastische Übungen im Trainer und selbst die Dramatik der Zeitungsmeldungen ist eher beruhigend. Doch die Islamisierung des Abendlandes dringt nun bis in die Nachbarswohnung und die Wohnungstür wird deshalb unverzüglich verriegelt. Am ersten August spriessen überall Minarette, aus der Kuckucksuhr ruft der Muezzin, der Toast nun als Halbmond und der schnauzbärtige Nachbar kommt mit dem Messer …

Der Film inszeniert in Bild und Ton schweizerische wie türkische bzw. „islamische“ Klischees so überdeutlich und plakativ, dass er damit auf amüsante Weise den Einstieg in das Gespräch über Klischees und Vorurteile gegenüber dem Unbekannten und Fremden erleichtert:

Wie entstehen Vorurteile und Ängste: unter welchen Bedingungen, bei welchen Personengruppen und gegenüber welchen andere Personengruppen, unter welchen Einflüssen?

Welche Haltungen oder Vorurteile, womöglich Ängste haben die Schülerinnen und Schüler gegenüber unbekannten und fremden Menschen? Woran kann man Vorurteile von Urteilen unterscheiden?

Ausgehend vom Film könnte auch die besondere Rolle und Bedeutung von Zeitungen für die Entstehung von Vorurteilen und Ängsten thematisiert werden.

Die von éducation21 produzierte DVD „anderswo daheim. Chancen und Herausforderungen der multikulturellen Gesellschaft“ mit privatem Vorführrecht (P-Recht) enthält neben dem Film die auch online zugänglichen Begleitmaterialien.

Bibliothekarische Bestellung des Films

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