Länge: 00–03'


2

„Und überhaupt, ich mein‘, ganz ehrlich: Was soll ich mit ’ner geraden Linie, die an einem Punkt endet?“ – Anne Isensee erzählt mit grafischen und animatorischen Mitteln ein Gleichnis über Ziele, Erfolg, Glück und – das Leben! Der eigentliche Film beginnt auf weissem Grund mit einer direkten Ansprache: „Ey, ich hab‘ mal den mega Trick gehört …“ – und selbst wenn das gerade-Linien-Zeichnen nicht zu meinen drängendsten Problemen gehört, bin ich sofort voll dabei: Das ist so elementar, vielleicht kann ich es ja einmal brauchen: Anne, Du hast meine volle Aufmerksamkeit! Die Sache kommt dann so locker daher […]

Megatrick


1

„Creep“ – Nicht das blaue Wollknäuel-Wesen ist merkwürdig, abstossend oder „creepy“, sondern – im Gegenteil – all die „normal“ in Kontrolle Gekleideten, durch Uniformen Maskierten und in Seriosität Gehüllten sind die echten creeps. Perspektive von unter dem Bett – wo bekanntlich Monster leben: Knarrend öffnet sich die Zimmertür. Ein blaues Wollknäuel auf Beinen steht dort, mit dünnen Wollärmchen, und tritt ein. – Blick in den offenen Kleiderschrank, wo mehrere leere Schuljungen-Hüllen am Bügel hängen. Das Wollknäuel-Wesen schnappt sich eine Hülle. – Die Musik setzt ein: Radiohead „Creep“. – Der Schuljunge in braver Schuluniform …, ach nein: […]

Nobody is normal



1

„MOM“ * – Zur täglichen Quarantäne-Routine gehört auch das Gespräch am Telefon: gegen Auflösungserscheinungen und zum Glück! Wir kennen das ja inzwischen nur allzu gut. Daher genügen an dieser Stelle wenige Worte. Vielleicht noch der Hinweis: Dies ist ein Kurzfilm: Kurz, schnell, viel drin! Viel Spass und „stay sane“ Der Film funktioniert wohl ab ca. 8 Jahren. Und wenn es zu schnell geht: Man darf, ja: man sollte den Film mehrmals schauen! Man kann den Film auch zwischendrin anhalten, um die einzelnen Szenen genauer zu studieren. Abgesehen davon, dass man auf diese Weise einen ziemlich guten Eindruck […]

Quarantine Routine


„And you should get it right, that’s what I’m saying, but go ahead and try“ – Ein komisch-makaberer und dennoch augenzwinkernd-lebensfreundlicher Film über die Unmöglichkeit von Zeitreisen, über Lebensgestaltung, Einmaligkeit und Einzigartigkeit jedes Lebens. Pia sitzt auf ihrem Sessel und öffnet grossem Vergnügen den Pizza-Karton, nimmt ein Stück heraus und … – aber da klopft es an die Tür. Also Türe auf: Niemand da, nur ein kleines Päckchen. O, was mag das sein? Pia macht es sich wieder gemütlich auf dem Sessel und öffnet das Päckchen: Eine kleine Single-Schallplatte, der Song auf Seite A heisst „A […]

A Single Life



„Dein Leben nervt; probier Super Life!“ – Der Animationsfilm über ein nur 46 Sekunden kurzes „Super-Leben“ kommt als Teaser für ein fiktives Arcade-Game daher und verbindet die 8-Bit-Ästhetik der 80er-Jahre mit einem Smartphone-kompatiblen Bildformat. Doch nicht nur formal, sondern auch inhaltlich hat das Filmchen einiges zu bieten – wenn auch alles arg schnell geht. Der Kurzfilm zeigt fünf Spiel-Levels aus dem fiktiven Arcade-Game „Super Life“: Das Leben beginnt bei einem schlafenden Säugling und der blinkenden Aufforderung „press start“. Innerhalb der Spiel-Logik geht es um das Erreichen von Levels (Kid, Teen, Adult, Elder), während der Health-/Life-Score (hier als Herzchen) niemals auf […]

Super Life


1

„Hey Jungs! Macht uns jetzt Angst oder lasst es sein! Aber entscheidet Euch endlich, wir wollen jetzt schlafen!“ – Eine filmische Miniatur über die bereits im furchtsamen Primarschulalter heftig ausgeprägte Verteilung der Geschlechterrollen von Jungen und Mädchen. Es ist Nacht, der Mond scheint und einige Zelte stehen um ein verloschenes Lagerfeuer im Wald. Zu einem anschwellenden Horrorshow-Ton wird der Filmtitel eingeblendet: „Les Chocottes“ (wie übersetzt man das? Angst, Schiss, Muffensausen …). Da wird in einem Zelt eine Lampe angeknipst: Mit verschwörerischer Miene und geheimnisvollem Flüstern planen drei kleine Jungen, die Mädchen zu erschrecken, als wilde Tiere! – Doch was, […]

Les Chocottes



„wenn mirs nur gruselte! wenn mirs nur gruselte!“ – Wenn heute einer auszöge, das Fürchten zu lernen, so zeigt es dieser Film: Er müsste gar nicht weit laufen, hätte keine Abenteuer zu bestehen und würde wohl auch keine Prinzessin heiraten. Schon an der nächsten Strasse könnte er lernen, was das ist: Furcht. Ein junger Mann mit Rucksack steht nach Touristen-Manier in einer fremden Stadt und macht Selfies mit seinem Mobiltelefon. Als er ein Bild betrachtet, traut er seinen Augen kaum: Auf dem Foto haben alle Passanten um ihn herum ein kleines schwarzes Wesen auf der Schulter sitzen: […]

Fears


„Da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen“ (Genesis 6,6) – So ähnlich ergeht es auch der Animatorin in diesem Film. Und nach einem tiefen Seufzen folgt ein neues leeres Blatt Papier. Über Schöpfung und Animation. Die Animation des Menschen ist ein schwieriges Unterfangen, vor allem dann, wenn Freiheiten und Grenzen auch der Animatorin nicht so ganz klar sind und das liebevoll animierte Geschöpf ständig seine Freiheiten nutzt und seine Grenzen überschreitet. Schöpfung geschieht hier als Handzeichnung, Evolution ist eine Folge sanfter Stupser und mit einem recht […]

The Animation of Man



„You are all under my command!“ – Sechs Schöpfungstage nach der biblischen Erzählung aus dem 1. Buch Mose (Gen 1,1–2,4a); in einer Animation, die in Bild und Ton an ein Arcade-Game der 80er-Jahre erinnert. Der Kurzfilm zeichnet grob die sechs Schöpfungstage als die verschiedenen Levels eines Computerspiels nach. Am siebten Tag wartet der sehr anthropomorph animierte „Supernatural Creator 2“ mit einer bösen Überraschung auf: Erst nach der Sprengung gibt es Ruhe. Die biblisch erst ab Kapitel 6 (Gen 6–8) eintretende kosmologische Krise der Sintflut wird damit in die Schöpfungsgeschichte hineingetragen – theologisch völlig legitim. Im Unterricht könnte zunächst – ausgehend von der Film-Dramaturgie – der Verlauf […]

Supernatural Creator 2


1

„Juhuu!“, „Yeah!“, „Bravo!“, „Juhuhuhuhuu!“ – Die anderen sind gar nicht so gemein! Ein Kurzfilm zum Themenbereich Individualität und Heterogenität. Das Zebra rennt gegen einen Baum und dabei verrutschen seine Streifen: Nun ist es vorne völlig schwarz und hinten ganz weiss! Was tun? Das Zebra hat viele Ideen, die aber alle nicht dazu führen, dass es wieder so aussieht wie die anderen Zebras. Doch als das wütend herumspringende Zebra von den anderen entdeckt wird, erntet es statt Spott unerwartetes Gejubel! Da der Kurzfilm auf so erfrischende Weise alle Befürchtungen und Ängste hinter sich lässt, könnte auch im Unterricht ausgegangen […]

Zebra



„mheaägh!“ – auch bei geschlossenem Reissverschluss bricht die Pubertät sich hin und wieder Bahn. Der temporeiche Animationsfilm rast in (etwas mehr als) einer Minute durch die Veränderungen, Verirrungen, Experimente und Abenteuer einer (männlichen) Pubertät, begleitet von einer mitreissenden Musik- und Tonspur. Dabei ist der Film nicht nur gut beobachtet, sondern spricht auch durch die expressive Animation und seine überraschenden Übergänge an. Der Film eignet sich in besonderer Weise, um – insbesondere in reinen Jungen-Gruppen – die verschiedenen Veränderungen und Erfahrungen innerhalb der Pubertät humorvoll und entlastend zu thematisieren. Zunächst wäre es sinnvoll, im Unterricht ein Inventar der filmisch gezeigten Aspekte […]

One Minute Puberty