Schlagwort: Lebensgestaltung


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"Und überhaupt, ich mein', ganz ehrlich: Was soll ich mit 'ner geraden Linie, die an einem Punkt endet?" – Anne Isensee erzählt mit grafischen und animatorischen Mitteln ein Gleichnis über Ziele, Erfolg, Glück und – das Leben! Der ei­gent­li­che Film be­ginnt auf weis­sem Grund mit ei­ner di­rek­ten An­spra­che: "Ey, ich hab' mal den mega Trick ge­hört …" – und selbst wenn das ge­ra­de-Li­ni­en-Zeich­nen nicht zu mei­nen drän­gend­sten Pro­ble­men ge­hört, bin ich so­fort voll da­bei: Das ist so ele­men­tar, viel­leicht kann ich es ja ein­mal brau­chen: Anne, Du hast mei­ne vol­le Auf­merk­sam­keit! Die Sa­che kommt dann so locker da­her […]

Megatrick


"And you should get it right, that's what I'm saying, but go ahead and try" – Ein komisch-makaberer und dennoch augenzwinkernd-lebensfreundlicher Film über die Unmöglichkeit von Zeitreisen, über Lebensgestaltung, Einmaligkeit und Einzigartigkeit jedes Lebens. Pia sitzt auf ih­rem Ses­sel und öff­net gros­sem Ver­gnü­gen den Piz­za-Kar­ton, nimmt ein Stück her­aus und … – aber da klopft es an die Tür. Also Türe auf: Nie­mand da, nur ein klei­nes Päck­chen. O, was mag das sein? Pia macht es sich wie­der ge­müt­lich auf dem Ses­sel und öff­net das Päck­chen: Eine klei­ne Sin­gle-Schall­plat­te, der Song auf Sei­te A heisst "A […]

A Single Life



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"Donkey! Esel!" – Die filmische Fabel wirft den Blick auf Lebensumstände, in denen Menschen wie Esel behandelt werden und fragt danach, wie den Eseleien von Ausbeutung und Überforderung zu entkommen wäre, um wieder Mensch zu werden. Die Ka­me­ra schweift an der See­pro­me­na­de ent­lang, Kin­der­ge­schrei im Hin­ter­grund, ein mür­risch drein­blicken­der Mann mit ei­nem Schild: Don­key Ri­des – Esel­rei­ten. Da­ne­ben ein Esel, auf­recht auf zwei Bei­nen, in Klei­dern, rau­chend und sehr schlecht ge­launt. Er zuckt zu­sam­men, als der schar­fe Ruf des Man­nes er­tönt: Don­key! Ein klei­ner Jun­ge steht da mit sei­ner Mut­ter und will Esel rei­ten. Don­key ver­zieht das Ge­sicht, […]

Donkey


"Dein Leben nervt; probier Super Life!" – Der Animationsfilm über ein nur 46 Sekunden kurzes "Super-Leben" kommt als Teaser für ein fiktives Arcade-Game daher und verbindet die 8‑Bit-Ästhetik der 80er-Jahre mit einem Smartphone-kompatiblen Bildformat. Doch nicht nur formal, sondern auch inhaltlich hat das Filmchen einiges zu bieten – wenn auch alles arg schnell geht. Der Kurz­film zeigt fünf Spiel-Le­vels aus dem fik­ti­ven Ar­ca­de-Game "Su­per Life": Das Le­ben be­ginnt bei ei­nem schla­fen­den Säug­ling und der blin­ken­den Auf­for­de­rung "press start". In­ner­halb der Spiel-Lo­gik geht es um das Er­rei­chen von Le­vels (Kid, Teen, Adult, El­der), wäh­rend der He­alth-/Li­fe-Score (hier als Herz­chen) nie­mals auf […]

Super Life



"Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, Anfang und Ende." (Offenbarung 22,3) – Der biblische Text wird in diesem Film mal etwas anders interpretiert als üblich und lässt dabei biblische Vorstellungen hinter sich. Ein Mann fällt vom Him­mel, nackt, in eine lee­re Welt. Er schaut sich um im Nichts, scheint in der Fer­ne et­was zu ent­decken und schrei­tet ent­schie­den vor­an. Mit je­dem sei­ner Schrit­te spriesst das Gras am We­ges­rand aus dem Lee­re. Zü­gig vor­an­schrei­tend fin­det er nach und nach Klei­der, Ak­ten­ta­sche, Auto, Ein­fa­mi­li­en­haus, Fa­mi­lie, Hund und sei­nen Ar­beits­platz. Am We­ges­rand spries­sen nun […]

Ego Sum Alpha Et Omega


El Empleo: jene Anstellung, in der sich die Hauptfigur des Films befindet, scheint von eminenter Bedeutung zu sein. Aber das wäre ein Irrtum! Der Ar­beits­tag ei­nes Man­nes be­ginnt, aber das ar­beits­tei­li­ge Sy­stem ist schon längst in Gang. Zu­nächst scheint sich in der schockie­ren­den Er­nied­ri­gung zahl­rei­cher An­ge­stell­ter die un­ge­heu­re Er­hö­hung der Haupt­fi­gur zu er­wei­sen, doch auf dem Ar­beits­weg wird deut­lich, dass die gan­ze Ge­sell­schaft auf der In­stru­men­ta­li­sie­rung von Men­schen ge­grün­det ist. Auch die An­stel­lung des Prot­ago­ni­sten be­inhal­tet nur die Funk­tio­nen ei­nes Fuss­ab­tre­ters. Erst im Ab­spann des Films weist ein klei­ner Aus­bruch die Rich­tung. Der Film könn­te in ei­ner er­sten Vi­sio­nie­rung zu­nächst ohne Ab­spann ge­zeigt […]

El Empleo



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"Things to do before I die" – Spätestens, wenn eine solche Liste vom Himmel (?) fällt, sollte man sich Gedanken darüber machen, was dem Leben Sinn gibt, und wer das entscheidet. Kaum dem Ei ent­schlüpft, wird eine Flie­ge mit der End­lich­keit ih­res Le­bens kon­fron­tiert. Dazu fällt eine schier end­lo­se Li­ste vom Him­mel: Din­ge, die vor dem Tod zu tun sind. Die Zeit läuft be­reits, also nichts wie los! Das geht so ra­sant wie amü­sant da­her. Die Zeit rast im­mer schnel­ler. Da­bei wird die Li­ste zwar lang­sam kür­zer, aber im­mer an­spruchs­vol­ler: "Re­lax", "Watch the stars", Get fa­mous"! – Dies al­les ist […]

One Minute Fly


Der Kurzfilm-Klassiker von Bruno Bozzetto zum Thema Lebensgestaltung: Ein Leben in Schachteln und der Traum von einem Garten. Be­reits der Vor­spann gibt ei­nen Ein­blick in die The­ma­tik des Films und lie­fert den Film­ti­tel gleich vier­spra­chig. Von der Ge­burt bis zum Tod spielt sich das Le­ben in grau­en Kä­sten ab, die Zeit rennt mehr und mehr. Der kind­li­che Traum von der Freu­de und Ruhe in ei­nem far­ben­bun­ten ver­schlun­ge­nen Gar­ten scheint nur in we­ni­gen Mo­men­ten des Le­bens als real auf und bleibt eine letzt­lich un­ge­leb­te Sehn­sucht. Nur der Tod führt durch die letz­te Schach­tel schliess­lich in den Gar­ten am Ende. Im Un­ter­richt könn­te der […]

Una vita in scatola