Schlagwort: Verschiedenheit


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"Creep" – Nicht das blaue Wollknäuel-Wesen ist merkwürdig, abstossend oder "creepy", sondern – im Gegenteil – all die "normal" in Kontrolle Gekleideten, durch Uniformen Maskierten und in Seriosität Gehüllten sind die echten creeps. Per­spek­ti­ve von un­ter dem Bett – wo be­kannt­lich Mon­ster le­ben: Knar­rend öff­net sich die Zim­mer­tür. Ein blau­es Woll­knäu­el auf Bei­nen steht dort, mit dün­nen Wollärm­chen, und tritt ein. – Blick in den of­fe­nen Klei­der­schrank, wo meh­re­re lee­re Schul­jun­gen-Hül­len am Bü­gel hän­gen. Das Woll­knäu­el-We­sen schnappt sich eine Hül­le. – Die Mu­sik setzt ein: Ra­dio­head "Creep". – Der Schul­jun­ge in bra­ver Schul­uni­form …, ach nein: […]

Nobody is normal


"Bist du zwar grünes Schaf, aber mit die Stolz von die Papa! Und das ist ganze Miete schon halb." – Tatsächlich scheint Marcel neben dem flauschigen Fell seiner Mutter und der grünen Farbe seines Vaters auch das allerwichtigste aus seiner Patchwork-Familie mitbekommen zu haben: Ein gesundes Selbstvertrauen für das Leben in einer multikulturellen Welt. In die­sem amü­san­ten Ani­ma­ti­ons­film wer­den wir Zeu­gen der Dreh­ar­bei­ten ei­ner Kurz­do­ku­men­ta­ti­on über die Patch­work-Fa­mi­lie El Sapo. Zu­nächst stellt sich der Va­ter vor: Juan El Sapo, ein "ech­ter La­ti­no-Frosch aus Pu­er­to Rico", aus er­ster Ehe bringt er sei­ne bei­den Söh­nen Pa­blo und Pie­tro mit. Dann er­greift die […]

Das grüne Schaf



"Mama, wir sind draussen!" – Im zunächst äusserst abschätzigen Umgang des Jungen mit dem kleinen Hund und dessen Behinderung spiegelt sich nur seine Selbsteinschätzung als behindert, minderwertig und unvollkommen. Doch wenn das eigene Spiegelbild so ungehindert lebenslustig herumtollt, dann ist das ansteckend, glücklicherweise! Be­reits im Vor­spann kon­fron­tiert der Film mit ei­ner sehr krie­ge­ri­schen Ton­spur, erst mit dem zwei­ten Bild wird klar, wo der Film ver­or­tet ist: Die Haupt­fi­gur des Films, ein etwa zwölf­jäh­ri­ger Jun­ge, sitzt mit ei­ner Spiel­kon­so­le auf dem Sofa vor dem Fern­se­her. Die her­un­ter­ge­las­se­nen Storen las­sen fast kein Son­nen­licht hin­ein, der Jun­ge hängt mit sei­nen Au­gen […]

The Present


"Cool ist für mich so etwas wie einzigartig zu sein, jemand zu sein, der man sein will, und so, wie man sich selbst sieht, denke ich" – Im Vorspann gibt es bereits eine sehr differenzierte und identitätsbewusste Sicht auf das jugendliche Leitbild "Cool-Sein". Der Song und das Musikvideos nähern sich der Angelegenheit aus der Sicht von Jugendlichen auf eher fragende Weise an: grandios! Das Vi­deo nimmt den Song­text sehr prä­gnant fil­misch auf und gar­niert das Gan­ze mit er­gän­zen­den So­cial-Me­dia-Hash­tags, die sich vor­züg­lich zur Ent­schlüs­se­lung der Dra­ma­tur­gie des Ge­samt­werks eig­nen. Im Zen­trum steht die Er­fah­rung des An­ders­seins […]

Cool Kids – Echosmith



"Määäh!" – "Moooh, Wauwauwau, Kikerikiii!": Wenn die lieben Kleinen sich ein bisschen schräg benehmen, kommen die Alten in Stress. Aber gerade das macht ja irgendwie auch den Reiz aus, jedenfalls aus Kindersicht. Ein Film zum Thema Eltern-Kind-Beziehung. Papa Schaf und Mama Schaf ste­hen um das Lamm her­um und "määä­hen" es freund­lich auf­for­dernd an. Das Lamm schaut eher be­sorgt drein. Als es schliess­lich ein mu­ti­ges und deut­lich ver­nehm­ba­res "Moooh" ver­neh­men lässt, sprin­gen die El­tern ent­setzt zur Sei­te. Mit dem Kopf­schüt­teln der Al­ten en­det die er­ste Sze­ne. Sze­ne zwei und drei ge­hen mit Gras-Fres­sen und Schaf-Schur ähn­lich ent­täu­schend für die […]

Lambs


"Wo kämen wir hin, wenn jeder in der Bekleidung seiner Religion herumliefe?" – Eine gute Frage eigentlich, die jedoch wie üblich gleich mitbeantwortet wird. Doch der Film hält die Frage offen und regt an zu einem Gespräch über Kopftuch und die Sichtbarkeit von Religion in Schulen und öffentlichem Raum. Das et­was ge­nerv­te Seuf­zen der Di­rek­to­rin an Fa­ti­mas neu­er Schu­le macht es so­fort deut­lich: Die Dis­kus­si­on über Fa­ti­mas Kopf­tuch geht be­reits über ei­ni­ge Run­den. Fa­ti­ma hat die Dis­kus­si­on zwar auch zu Hau­se schon ge­führt, aber nun lässt die Di­rek­to­rin es gar nicht als Aus­druck von Iden­ti­tät, Mo­de­be­wusst­sein oder […]

Hiyab



"Five children, five religions, (almost) five minutes" – Ein Film zu fünf Religionen der Welt aus der Perspektive von fünf Kindern An­zie­hen, es­sen, sich schmücken, ge­hen, ein­tre­ten, fei­ern, be­ten: Die­se ele­men­ta­ren Hand­lun­gen sind bei al­len fünf Kin­dern gleich und doch ganz an­ders. Siv­anya aus In­di­en, Lon­ke aus Süd­afri­ka, Dai­go aus Ja­pan, Ya­seen und Eli aus den USA. Fern­ab von re­li­gi­ons­kund­li­chen Ste­reo­ty­pen zeigt der Film in eher all­täg­li­chen Bil­dern ei­nen Tag von fünf Kin­dern die­ser Welt, an dem Ri­tu­el­les und Spi­ri­tu­el­les im Zen­trum steht. Da der Film vor al­lem die Ge­mein­sam­kei­ten in­ner­halb der Le­bens­voll­zü­ge von fünf so […]

Five


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"Juhuu!", "Yeah!", "Bravo!", "Juhuhuhuhuu!" – Die anderen sind gar nicht so gemein! Ein Kurzfilm zum Themenbereich Individualität und Heterogenität. Das Ze­bra rennt ge­gen ei­nen Baum und da­bei ver­rut­schen sei­ne Strei­fen: Nun ist es vor­ne völ­lig schwarz und hin­ten ganz weiss! Was tun? Das Ze­bra hat vie­le Ideen, die aber alle nicht dazu füh­ren, dass es wie­der so aus­sieht wie die an­de­ren Ze­bras. Doch als das wü­tend her­um­sprin­gen­de Ze­bra von den an­de­ren ent­deckt wird, ern­tet es statt Spott un­er­war­te­tes Ge­ju­bel! Da der Kurz­film auf so er­fri­schen­de Wei­se alle Be­fürch­tun­gen und Äng­ste hin­ter sich lässt, könn­te auch im Un­ter­richt aus­ge­gan­gen […]

Zebra



"Mach doch mal das Scheiss-Ding aus!" – Eine Fabel über die zwischenmenschliche Kommunikation als animiertes Reality-TV aus dem WG-Container. Nas­horn, Nil­pferd und An­ti­lo­pe wer­fen das Kro­ko­dil aus der Wohn­ge­mein­schaft. Doch die zwi­schen-tier-li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on ist nicht so ein­fach: Al­les Be­mü­hen um eine ei­ni­ger­mas­sen an­stän­di­ge Be­grün­dung lässt je­doch nur umso deut­li­cher zu Tage tre­ten, wie un­durch­dring­lich-un­aus­sprech­bar die Kon­flikt­la­ge ist. Das sehr he­te­ro­ge­ne Fi­gu­ren­in­ven­tar des Films ist durch vier ver­schie­de­ne (wil­de) Tie­re um­ge­setzt, die ein ent­spre­chend ver­schie­de­nes Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Kon­flikt­ver­hal­ten zei­gen. Wie sind die ein­zel­nen (Tier-) Fi­gu­ren zu cha­rak­te­ri­sie­ren? Wel­che wah­ren Mo­ti­va­tio­nen ste­hen hin­ter ih­ren vor­ge­brach­ten Äus­se­run­gen? Zahl­rei­che Ge­stal­tungs­ele­men­te des Films spie­len auf das Gen­re Rea­li­ty-TV […]

Kein Platz für Gerold