Jahr: 2006


"Kikerikiii!!!" – Der so ansprechende wie amüsante Kurz-Film-noir-auf-dem-Bauernhof spielt die Idee mal durch, dass die Henne ihr Ei nicht herausrücken will. Mit Spannung, Tempo, Action und zahlreichen Zitaten aus der Filmgeschichte macht der Film grossen Spass und könnte schliesslich noch anregen zum Nachdenken über das Verhältnis von Mensch und Tier. Be­reits der Vor­spann si­gna­li­siert den au­gen­zwin­kern­den Kul­tur­schock: In das ent­spann­te Vo­gel­ge­zwit­scher fährt jäh ein jaz­zi­ges Start­si­gnal. Der in Re­tro-Schrift prä­sen­tier­te Film-Ti­tel spannt Be­zü­ge zu ame­ri­ka­ni­schen Hard­boi­led-Kri­mis. Auch der har­te Bild­kon­trast und das nur durch Se­pia-Töne er­wei­ter­te schwarz-weiss-Bild neh­men klas­si­sche Ge­stal­tungs­ele­men­te des Film noir auf. Doch zu­nächst klet­tert der Hahn auf den Mist, […]

Hard Boiled Chicken


1

"Nein, er lebt da unten." – Das kleine Mädchen hat eigentlich gar nicht um Belehrung gebeten, aber die gibt es mancherorts trotzdem – hoffentlich nicht im Unterricht. Der Film regt an zum Austausch über Strategien zur Bewältigung von Sterben, Tod und Trauer – und nebenbei auch zur Befragung des eigenen Unterrichtsanlage. Ein Mäd­chen spielt Fuss­ball, auf dem Fried­hof: Es kickt den Ball ge­gen ei­nen Grab­stein und ist ganz ver­sun­ken in sein Spiel. Kopf­schüt­telnd tritt ein Mann dazu und fragt: Was denkst du, was du da machst? Für das Mäd­chen ist das eine of­fen­sicht­lich dum­me Fra­ge, aber es […]

Under There



"Alright, I give you the runt. But you take care of it, and you kill it next year" – Ein nicht ganz so leicht verdaulicher Film, der sich zwischen Haustier-Streicheln und eigener Metzgerei im Keller abspielt. Die dicke Hä­sin be­kommt Jun­ge, der schmäch­ti­ge Va­ter und der klei­ne Jun­ge sind für­sorg­lich da­bei. Da legt sich der rie­sig-dicke On­kel wie ein schwar­zer Schat­ten über die Idyl­le: Das klein­ste Jun­ge will er tö­ten, doch der klei­ne Jun­ge jam­mert. So ei­ni­gen sich die bei­den auf ein Jahr Gal­gen­frist und der Wicht von ei­nem Jun­gen zieht den Wicht von ei­nem Ha­sen auf. – […]

The Runt


"Mach doch mal das Scheiss-Ding aus!" – Eine Fabel über die zwischenmenschliche Kommunikation als animiertes Reality-TV aus dem WG-Container. Nas­horn, Nil­pferd und An­ti­lo­pe wer­fen das Kro­ko­dil aus der Wohn­ge­mein­schaft. Doch die zwi­schen-tier-li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on ist nicht so ein­fach: Al­les Be­mü­hen um eine ei­ni­ger­mas­sen an­stän­di­ge Be­grün­dung lässt je­doch nur umso deut­li­cher zu Tage tre­ten, wie un­durch­dring­lich-un­aus­sprech­bar die Kon­flikt­la­ge ist. Das sehr he­te­ro­ge­ne Fi­gu­ren­in­ven­tar des Films ist durch vier ver­schie­de­ne (wil­de) Tie­re um­ge­setzt, die ein ent­spre­chend ver­schie­de­nes Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Kon­flikt­ver­hal­ten zei­gen. Wie sind die ein­zel­nen (Tier-) Fi­gu­ren zu cha­rak­te­ri­sie­ren? Wel­che wah­ren Mo­ti­va­tio­nen ste­hen hin­ter ih­ren vor­ge­brach­ten Äus­se­run­gen? Zahl­rei­che Ge­stal­tungs­ele­men­te des Films spie­len auf das Gen­re Rea­li­ty-TV […]

Kein Platz für Gerold



"I'm here to get validated." – Ein schöner Spielfilm, der mit der Mehrdeutigkeit des englischen Begriffes "Validation" spielt: Es gibt offenbar attraktivere Ziele im Leben als freies Parken! Ei­gent­lich wol­len sie alle nur eine Be­stä­ti­gung zum ko­sten­lo­sen Par­ken, aber der Park­platz-An­ge­stell­te hat mehr zu bie­ten: An­er­ken­nung, Wert­schät­zung, Be­stä­ti­gung. Und er be­kommt ein Lä­cheln da­für. Die sich ab der vier­ten Mi­nu­te ent­span­nen­de Pro­blem­la­ge, in des­sen Ver­lauf der Prot­ago­nist auf ein Hin­der­nis stösst und selbst in eine Kri­se ge­rät, sorgt ei­ner­seits für ei­nen ge­wis­sen Rea­lis­mus, an­de­rer­seits ver­liert die Ge­schich­te ihr Tem­po und hat ge­wis­se Län­gen. Doch na­tür­lich kommt am Ende doch noch al­les gut, bes­ser, am be­sten! Für den […]

Validation