Material-Medium: Material auf DVD


1

"Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.” – Zum entspannten Galopp ins Glück sind Hufeisen, Glücksbringer oder Fetische eigentlich nur Stolpersteine Die Son­ne scheint, die Blu­men blü­hen, die gan­ze Welt ist ro­sa­rot für den schö­nen Schim­mel, der in ent­spann­tem Ga­lopp das Le­ben ge­niesst, Schmet­ter­lin­ge be­wun­dert und fröh­lich vor sich hin lä­chelt. Die gol­de­nen Huf­ei­sen strah­len wie die Son­ne, aber ach: Das eine ist wohl locker! Das Ross hält inne, den Vor­der­fuss an­ge­ho­ben, und be­ob­ach­tet er­staunt, wie das Ei­sen von sei­nem Huf fällt. – So ein Pech! Da ver­dun­kelt sich der Him­mel, schlies­sen sich alle Blü­ten, […]

Horse


"Une équation qui ne tourne pas rond" – Das Musikvideo ermöglicht einen guten Zugang zur unterrichtlichen Auseinandersetzung mit dem vermeintlich schweizerischen Premium-Produkt Schokolade und den Produktionsbedingungen und Handelsbeziehungen des Schokoladen-Rohstoffs Kakao. Wie von Gei­ster­hand spielt das Kla­vier – weis­se Ta­sten und schwar­ze Ta­sten ganz aus Scho­ko­la­de. Das ist lu­stig und ir­gend­wie auch eke­lig. Eben­falls der ein­set­zen­de Kon­tra­bass ist aus Scho­ko­la­de, da­hin­ge­streckt am Bo­den. Al­les aus Scho­ko­la­de, sonst nur grau­er Kar­ton. Vers eins, ein scho­ko­la­den­ver­schmier­tes Ge­sicht rappt fran­zö­sisch durch das Loch in der Kar­ton­wand. Kein Gang­sta-Rap, kei­ne Um­gangs­spra­che, son­dern sorg­fäl­tig for­mu­lier­te Spra­che, ge­stal­te­te Ver­se, geist­reich, hin­ter­sin­nig und […]

Petit Carré – Jonas



1

"… da war es nur noch eins!" (wie im unsäglich-unsingbaren Kinderlied) – Mit einem Mix aus Animation und Realfilm konfrontiert Fabio Friedli abstrakte Vorstellungen von Flucht und Asyl mit der Wirklichkeit von flüchtenden Menschen: Ein Plädoyer für Humanität. Ani­ma­ti­on: Ku­gel­schrei­ber auf Zei­chen­pa­pier, wie eine Ka­ri­ka­tur hin­ge­krit­zelt, stark re­du­ziert und et­was sa­lopp. Durch die Wü­ste fährt ein Last­wa­gen, dar­auf Ge­päck und zahl­lo­se Strich­männ­chen, ab­surd ge­türmt bis an den Him­mel. Es ist ge­ra­de­zu un­ter­halt­sam, wie die Fi­gu­ren durch ver­schie­de­ne Um­stän­de und Er­eig­nis­se nach und nach de­zi­miert wer­den, amü­sant, wie sie in der Ach­ter­bahn schrei­en, sich an der Son­ne ver­sen­gen […]

Bon Voyage


1

"Biester sind sehr biestig untereinander: Da muss man sie beruhigen und ihnen zeigen, dass alles in Ordnung ist, … obwohl das gar nicht stimmt." – Die Trennung oder Scheidung nimmt der kleine Junge vor allem als Charakterveränderung seiner Eltern wahr; eine Verbiesterung, die – zum Glück! – wieder vorbeigeht. Der Film nach dem gleich­na­mi­gen Bil­der­buch von Mar­cus Sau­er­mann und Uwe Heid­schöt­ter zeigt Tren­nung oder Schei­dung der El­tern ra­di­kal aus der Per­spek­ti­ve ei­nes klei­nen Jun­gen. Und da ist ei­gent­lich die Ver­bie­ste­rung der Mut­ter (und des Va­ters) das we­sent­lich grös­se­re Pro­blem als die Tren­nung oder Schei­dung der El­tern: "Wenn Dei­ne Mut­ter […]

Der Kleine und das Biest



"Forming, storming, norming, performing" (Tuckman) – Der äussert bewegte Animationsfilm führt spielerisch, mitreissend und höchst amüsant die typischen Prozesse und Phasen einer Gruppe vor. Dabei ist die Sympathie zwischen der bunten Kuh und der quietschenden Maus äusserst ansteckend, für alle Altersgruppen! Zwei ro­sa­ro­te Plüsch-Scha­fe hän­gend däm­mernd in ei­nem Mo­bi­le, ne­ben­an ein ver­driess­li­cher blau­er Hund mit Schie­ber­müt­ze, auf der an­de­ren Sei­te drei oran­ge-gel­be Hüh­ner, das mitt­le­re arg platt­ge­drückt, wie­der­um ge­gen­über ein schläf­ri­ges dickes, grü­nes Schwein – und ganz zu­oberst eine klei­ne, klei­ne Maus, die be­wegt an ih­rem Schnür­chen bau­melt. Gut aus­ba­lan­ciert und ei­ni­ger­mas­sen un­be­wegt. Aha, die­se Grup­pe ist nur […]

Mobile


"Ha ha ha ha ha!" – Wenn die Gans mit Schwimmring über den Wolf im Tutu lacht: Eine schöne Geschichte über das Ausgelacht-Werden und das gemeinsame Lachen, von Mobbing-Erfahrungen und gegenseitiger Akzeptanz. Der Wolf stapft nachts durch den Wald: keu­chend, ja knur­rend, mit grim­mi­ger Mie­ne und ge­wal­ti­gem Schritt, die Arme vor lau­ter Kraft an­ge­win­kelt. Als ihm eine gackern­de Gans ent­ge­gen­kommt, lässt er ein furcht­ba­res Ge­brüll ver­neh­men, zeigt sei­ne spit­zen Zäh­ne und die Gans nimmt Hals über Kopf Reiss­aus. Ziel­stre­big geht er wei­ter, bleibt un­ver­mit­telt ste­hen und schaut sich ver­stoh­len um. Plötz­lich lä­chelt er, alle An­span­nung fällt von […]

Wolf



"Kikerikiii!!!" – Der so ansprechende wie amüsante Kurz-Film-noir-auf-dem-Bauernhof spielt die Idee mal durch, dass die Henne ihr Ei nicht herausrücken will. Mit Spannung, Tempo, Action und zahlreichen Zitaten aus der Filmgeschichte macht der Film grossen Spass und könnte schliesslich noch anregen zum Nachdenken über das Verhältnis von Mensch und Tier. Be­reits der Vor­spann si­gna­li­siert den au­gen­zwin­kern­den Kul­tur­schock: In das ent­spann­te Vo­gel­ge­zwit­scher fährt jäh ein jaz­zi­ges Start­si­gnal. Der in Re­tro-Schrift prä­sen­tier­te Film-Ti­tel spannt Be­zü­ge zu ame­ri­ka­ni­schen Hard­boi­led-Kri­mis. Auch der har­te Bild­kon­trast und das nur durch Se­pia-Töne er­wei­ter­te schwarz-weiss-Bild neh­men klas­si­sche Ge­stal­tungs­ele­men­te des Film noir auf. Doch zu­nächst klet­tert der Hahn auf den Mist, […]

Hard Boiled Chicken


"Die haben es doch alle gesehen." – Der Kurzfilmklassiker von Pepe Danquart nervt zunächst ganz gehörig und regt schliesslich an zum befreienden Lachen sowie – ganz ohne moralisierenden Unterton – auch zum Nachdenken über Zivilcourage. Der Film feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum und funktioniert noch immer. Der Film sah schon im­mer äl­ter aus als er ist: In ei­nem fast zeit­lo­sen und et­was un­schar­fen schwarz-weiss-Bild fährt eine S‑Bahn in den Bahn­hof ein – Ber­lin, im Hin­ter­grund der Fern­seh­turm. Im Vor­der­grund ver­sucht ein Mann er­folg­los, sein Mo­tor­rad zu star­ten. An der Tram­hal­te­stel­le ein Quer­schnitt der Ber­li­ner […]

Schwarzfahrer



1

"Donkey! Esel!" – Die filmische Fabel wirft den Blick auf Lebensumstände, in denen Menschen wie Esel behandelt werden und fragt danach, wie den Eseleien von Ausbeutung und Überforderung zu entkommen wäre, um wieder Mensch zu werden. Die Ka­me­ra schweift an der See­pro­me­na­de ent­lang, Kin­der­ge­schrei im Hin­ter­grund, ein mür­risch drein­blicken­der Mann mit ei­nem Schild: Don­key Ri­des – Esel­rei­ten. Da­ne­ben ein Esel, auf­recht auf zwei Bei­nen, in Klei­dern, rau­chend und sehr schlecht ge­launt. Er zuckt zu­sam­men, als der schar­fe Ruf des Man­nes er­tönt: Don­key! Ein klei­ner Jun­ge steht da mit sei­ner Mut­ter und will Esel rei­ten. Don­key ver­zieht das Ge­sicht, […]

Donkey


"Bist du zwar grünes Schaf, aber mit die Stolz von die Papa! Und das ist ganze Miete schon halb." – Tatsächlich scheint Marcel neben dem flauschigen Fell seiner Mutter und der grünen Farbe seines Vaters auch das allerwichtigste aus seiner Patchwork-Familie mitbekommen zu haben: Ein gesundes Selbstvertrauen für das Leben in einer multikulturellen Welt. In die­sem amü­san­ten Ani­ma­ti­ons­film wer­den wir Zeu­gen der Dreh­ar­bei­ten ei­ner Kurz­do­ku­men­ta­ti­on über die Patch­work-Fa­mi­lie El Sapo. Zu­nächst stellt sich der Va­ter vor: Juan El Sapo, ein "ech­ter La­ti­no-Frosch aus Pu­er­to Rico", aus er­ster Ehe bringt er sei­ne bei­den Söh­nen Pa­blo und Pie­tro mit. Dann er­greift die […]

Das grüne Schaf



1

"Nein, er lebt da unten." – Das kleine Mädchen hat eigentlich gar nicht um Belehrung gebeten, aber die gibt es mancherorts trotzdem – hoffentlich nicht im Unterricht. Der Film regt an zum Austausch über Strategien zur Bewältigung von Sterben, Tod und Trauer – und nebenbei auch zur Befragung des eigenen Unterrichtsanlage. Ein Mäd­chen spielt Fuss­ball, auf dem Fried­hof: Es kickt den Ball ge­gen ei­nen Grab­stein und ist ganz ver­sun­ken in sein Spiel. Kopf­schüt­telnd tritt ein Mann dazu und fragt: Was denkst du, was du da machst? Für das Mäd­chen ist das eine of­fen­sicht­lich dum­me Fra­ge, aber es […]

Under There


"Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile." (Aristoteles) – Die Kuh verliert über Nacht ihre Flecken und macht sich auf die Suche. Der sehr harmlos wirkende Film über verschwundene Kuhflecken ermöglicht einen Einstieg in die Fragen nach Ganzheit und Identität, oder auch Freundschaft. Die Kuh ist müde und steht schwer in ih­rem Stall: Muh! Vor dem Schla­fen leckt sie sich über das Fell und kit­zelt da­mit die bei­den weis­sen Flecken, die vor Ki­chern kaum still­hal­ten kön­nen. Die Kuh zieht die Decke über sich und träumt da­von, im Him­mel schwe­re­los von Wol­ke zu Wol­ke zu […]

Cow



"Hals über Kopf" oder "Kopf über Hals"? – In einer Partnerschaft zwischen zwei Menschen können oben und unten und richtig und falsch bisweilen einigermassen durcheinander geraten, so dass die Frage nach dem festen Boden nicht mehr leicht zu beantworten ist. Kurz vor dem Wecker­klin­geln er­wacht ein äl­te­rer Mann, er horcht und setzt sei­ne Bril­le auf. Im an­de­ren Bett liegt sei­ne Frau, trotz des Klin­geln des Weckers ne­ben ihr schläft sie see­len­ru­hig. Er schlägt mit sei­ner Faust an die Wand und ir­gend­wo fällt der Wecker zu Bo­den. Wort­los be­ginnt eine lan­ge ein­ge­spiel­te, lieb­lo­se Ta­ges­rou­ti­ne. Eine un­ter­schwel­li­ge Ag­gres­si­on drückt […]

Head over Heels


"Määäh!" – "Moooh, Wauwauwau, Kikerikiii!": Wenn die lieben Kleinen sich ein bisschen schräg benehmen, kommen die Alten in Stress. Aber gerade das macht ja irgendwie auch den Reiz aus, jedenfalls aus Kindersicht. Ein Film zum Thema Eltern-Kind-Beziehung. Papa Schaf und Mama Schaf ste­hen um das Lamm her­um und "määä­hen" es freund­lich auf­for­dernd an. Das Lamm schaut eher be­sorgt drein. Als es schliess­lich ein mu­ti­ges und deut­lich ver­nehm­ba­res "Moooh" ver­neh­men lässt, sprin­gen die El­tern ent­setzt zur Sei­te. Mit dem Kopf­schüt­teln der Al­ten en­det die er­ste Sze­ne. Sze­ne zwei und drei ge­hen mit Gras-Fres­sen und Schaf-Schur ähn­lich ent­täu­schend für die […]

Lambs



"Wo kämen wir hin, wenn jeder in der Bekleidung seiner Religion herumliefe?" – Eine gute Frage eigentlich, die jedoch wie üblich gleich mitbeantwortet wird. Doch der Film hält die Frage offen und regt an zu einem Gespräch über Kopftuch und die Sichtbarkeit von Religion in Schulen und öffentlichem Raum. Das et­was ge­nerv­te Seuf­zen der Di­rek­to­rin an Fa­ti­mas neu­er Schu­le macht es so­fort deut­lich: Die Dis­kus­si­on über Fa­ti­mas Kopf­tuch geht be­reits über ei­ni­ge Run­den. Fa­ti­ma hat die Dis­kus­si­on zwar auch zu Hau­se schon ge­führt, aber nun lässt die Di­rek­to­rin es gar nicht als Aus­druck von Iden­ti­tät, Mo­de­be­wusst­sein oder […]

Hiyab


2

"He is genuine, you know?" – Die Authentizität des Bewerbers erweist sich daran, dass er mehr will als nur Geld. Und dass er in der Lage ist, dem behinderten Sohn des Geschäftsführers ernsthaft, fair und humorvoll zu begegnen. Ein schöner Kurzfilm zum Thema Inklusion. Der An­walt Tho­mas Ho­well sitzt im Foy­er ei­ner gros­sen An­walts­kanz­lei und war­tet auf sein Vor­stel­lungs­ge­spräch. Er re­agiert über­rascht bis un­gläu­big, als ein jun­ger Mann mit Down-Syn­drom ihn be­grüsst, sich als "Ja­mes" vor­stellt und ihn zum Vor­stel­lungs­ge­spräch be­glei­ten will. Als die bei­den in ei­nem mit Spiel­fi­gu­ren und bun­ten Bil­dern de­ko­rier­ten Büro sit­zen, ver­läuft […]

The Interviewer



1

"Er schlief nie gern allein – aber: Das musste er auch nicht." – Eine schöne und liebevolle Geschichte über Füchse und Menschen, die in ihrem Alter, nach einem ereignisreichen und abenteuerlichen Leben vergesslich, verwirrt und bedürftig werden. Was im Ti­tel eher hart for­mu­liert ist, wird in die­sem Kurz­film, der auf den ani­mier­ten Bil­dern und dem Text des gleich­na­mi­gen Bil­der­buchs ba­siert, sehr sorg­fäl­tig er­zählt. Die Ge­schich­te vom Fuchs kommt nicht de­fi­zit­ori­en­tiert und nur von der Alz­hei­mer-Krank­heit her in den Blick, son­dern er­zählt die gan­ze Le­bens­ge­schich­te die­ses sprich­wört­lich schlau­en Fuch­ses. Der wird im Al­ter zwar lang­sam wun­der­lich, ja: er ver­liert den Ver­stand, aber er bleibt mit al­len sei­nen […]

Die Geschichte vom Fuchs der den Verstand ...


"Hi, I’m Bob!” – Nach einer herben Enttäuschung wartet der Nachspann mit einer ziemlichen Überraschung auf; und dies nicht etwa, weil der Hamster sprechen kann. Ein Ham­ster ist draus­sen un­ter­wegs, als ihm von fer­ne ein lä­cheln­der an­de­rer Ham­ster zu­winkt. Also nimmt der Ham­ster die Ver­fol­gung auf, um die Ge­fähr­tin aus der Nähe zu be­trach­ten. Doch es ist nicht so ein­fach, den Ham­ster dort vor­ne ein­zu­ho­len, und so geht die Jagd län­ger und wei­ter als er­war­tet. Vor­bei an Pisa, Ve­ne­dig, Athen, bis nach Ja­pan, Ame­ri­ka, Chi­na geht es im­mer schnel­ler, bis der Ham­ster schliess­lich er­schöpft aus sei­nem […]

Bob



1

"Räum' deine Spielsachen weg!" – In der Aufforderung der sterbenden alten Frau an ihren erwachsenen Sohn überlagern sich die Zeitebenen: Angesichts des Sterbens und im Sterben ist alles Medizinische doch nur Spielzeug. Als mit­ten in der Nacht das Te­le­fon klin­gelt, weiss er so­fort, dass sei­ne Mut­ter im Ster­ben liegt. Ge­mein­sam mit sei­ner Frau kommt er bei sei­ner Schwe­ster an, wo die Mut­ter liegt. Er funk­tio­niert zu­nächst in sei­ner Be­rufs­rol­le als Arzt, er gibt An­wei­sun­gen und ver­ab­reicht Me­di­ka­men­te. Als die Mut­ter dra­ma­tisch mit dem Ster­ben ringt, wird sei­ne Hilf­lo­sig­keit über­deut­lich. Erst die aus­sen­ste­hen­de Schwie­ger­toch­ter weist den Weg, auf dem die alte Frau in Frie­den […]

Alumbramiento


1

"Juhuu!", "Yeah!", "Bravo!", "Juhuhuhuhuu!" – Die anderen sind gar nicht so gemein! Ein Kurzfilm zum Themenbereich Individualität und Heterogenität. Das Ze­bra rennt ge­gen ei­nen Baum und da­bei ver­rut­schen sei­ne Strei­fen: Nun ist es vor­ne völ­lig schwarz und hin­ten ganz weiss! Was tun? Das Ze­bra hat vie­le Ideen, die aber alle nicht dazu füh­ren, dass es wie­der so aus­sieht wie die an­de­ren Ze­bras. Doch als das wü­tend her­um­sprin­gen­de Ze­bra von den an­de­ren ent­deckt wird, ern­tet es statt Spott un­er­war­te­tes Ge­ju­bel! Da der Kurz­film auf so er­fri­schen­de Wei­se alle Be­fürch­tun­gen und Äng­ste hin­ter sich lässt, könn­te auch im Un­ter­richt aus­ge­gan­gen […]

Zebra



"mheaägh!" – auch bei geschlossenem Reissverschluss bricht die Pubertät sich hin und wieder Bahn. Der tem­po­rei­che Ani­ma­ti­ons­film rast in (et­was mehr als) ei­ner Mi­nu­te durch die Ver­än­de­run­gen, Ver­ir­run­gen, Ex­pe­ri­men­te und Aben­teu­er ei­ner (männ­li­chen) Pu­ber­tät, be­glei­tet von ei­ner mit­reis­sen­den Mu­sik- und Ton­spur. Da­bei ist der Film nicht nur gut be­ob­ach­tet, son­dern spricht auch durch die ex­pres­si­ve Ani­ma­ti­on und sei­ne über­ra­schen­den Über­gän­ge an. Der Film eig­net sich in be­son­de­rer Wei­se, um – ins­be­son­de­re in rei­nen Jun­gen-Grup­pen – die ver­schie­de­nen Ver­än­de­run­gen und Er­fah­run­gen in­ner­halb der Pu­ber­tät hu­mor­voll und ent­la­stend zu the­ma­ti­sie­ren. Zu­nächst wäre es sinn­voll, im Un­ter­richt ein In­ven­tar der fil­misch ge­zeig­ten Aspek­te […]

One Minute Puberty


Wenn die sprichwörtliche Leiche im Keller tatsächlich ein riesiger Hase im Wohnzimmer ist, dann ist das zwar auch nicht so einfach, aber es besteht noch Hoffnung! Ein Film über Ängste und Unsicherheit, Einsamkeit und Beziehung. Als es an der Tür klin­gelt, schaut der Mann zu­nächst durch das Guck­loch, be­vor er die mehr­fach ver­schlos­se­ne und ver­rie­gel­te Tür öff­net. Draus­sen steht eine Frau, die ihm wort­los lä­chelnd eine lee­re Zucker­do­se ent­ge­gen­streckt. Die bei­den schau­en sich an, freund­lich in­ter­es­siert, doch da klap­pert und knallt es hin­ter dem Mann in der Woh­nung. Der Mann schnappt sich die Zucker­do­se und knallt die […]

Red Rabbit



"Mach doch mal das Scheiss-Ding aus!" – Eine Fabel über die zwischenmenschliche Kommunikation als animiertes Reality-TV aus dem WG-Container. Nas­horn, Nil­pferd und An­ti­lo­pe wer­fen das Kro­ko­dil aus der Wohn­ge­mein­schaft. Doch die zwi­schen-tier-li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on ist nicht so ein­fach: Al­les Be­mü­hen um eine ei­ni­ger­mas­sen an­stän­di­ge Be­grün­dung lässt je­doch nur umso deut­li­cher zu Tage tre­ten, wie un­durch­dring­lich-un­aus­sprech­bar die Kon­flikt­la­ge ist. Das sehr he­te­ro­ge­ne Fi­gu­ren­in­ven­tar des Films ist durch vier ver­schie­de­ne (wil­de) Tie­re um­ge­setzt, die ein ent­spre­chend ver­schie­de­nes Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Kon­flikt­ver­hal­ten zei­gen. Wie sind die ein­zel­nen (Tier-) Fi­gu­ren zu cha­rak­te­ri­sie­ren? Wel­che wah­ren Mo­ti­va­tio­nen ste­hen hin­ter ih­ren vor­ge­brach­ten Äus­se­run­gen? Zahl­rei­che Ge­stal­tungs­ele­men­te des Films spie­len auf das Gen­re Rea­li­ty-TV […]

Kein Platz für Gerold


El Empleo: jene Anstellung, in der sich die Hauptfigur des Films befindet, scheint von eminenter Bedeutung zu sein. Aber das wäre ein Irrtum! Der Ar­beits­tag ei­nes Man­nes be­ginnt, aber das ar­beits­tei­li­ge Sy­stem ist schon längst in Gang. Zu­nächst scheint sich in der schockie­ren­den Er­nied­ri­gung zahl­rei­cher An­ge­stell­ter die un­ge­heu­re Er­hö­hung der Haupt­fi­gur zu er­wei­sen, doch auf dem Ar­beits­weg wird deut­lich, dass die gan­ze Ge­sell­schaft auf der In­stru­men­ta­li­sie­rung von Men­schen ge­grün­det ist. Auch die An­stel­lung des Prot­ago­ni­sten be­inhal­tet nur die Funk­tio­nen ei­nes Fuss­ab­tre­ters. Erst im Ab­spann des Films weist ein klei­ner Aus­bruch die Rich­tung. Der Film könn­te in ei­ner er­sten Vi­sio­nie­rung zu­nächst ohne Ab­spann ge­zeigt […]

El Empleo



1

"Things to do before I die" – Spätestens, wenn eine solche Liste vom Himmel (?) fällt, sollte man sich Gedanken darüber machen, was dem Leben Sinn gibt, und wer das entscheidet. Kaum dem Ei ent­schlüpft, wird eine Flie­ge mit der End­lich­keit ih­res Le­bens kon­fron­tiert. Dazu fällt eine schier end­lo­se Li­ste vom Him­mel: Din­ge, die vor dem Tod zu tun sind. Die Zeit läuft be­reits, also nichts wie los! Das geht so ra­sant wie amü­sant da­her. Die Zeit rast im­mer schnel­ler. Da­bei wird die Li­ste zwar lang­sam kür­zer, aber im­mer an­spruchs­vol­ler: "Re­lax", "Watch the stars", Get fa­mous"! – Dies al­les ist […]

One Minute Fly


Der Kurzfilm-Klassiker von Bruno Bozzetto zum Thema Lebensgestaltung: Ein Leben in Schachteln und der Traum von einem Garten. Be­reits der Vor­spann gibt ei­nen Ein­blick in die The­ma­tik des Films und lie­fert den Film­ti­tel gleich vier­spra­chig. Von der Ge­burt bis zum Tod spielt sich das Le­ben in grau­en Kä­sten ab, die Zeit rennt mehr und mehr. Der kind­li­che Traum von der Freu­de und Ruhe in ei­nem far­ben­bun­ten ver­schlun­ge­nen Gar­ten scheint nur in we­ni­gen Mo­men­ten des Le­bens als real auf und bleibt eine letzt­lich un­ge­leb­te Sehn­sucht. Nur der Tod führt durch die letz­te Schach­tel schliess­lich in den Gar­ten am Ende. Im Un­ter­richt könn­te der […]

Una vita in scatola