Schlagwort: Mensch


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"Und überhaupt, ich mein', ganz ehrlich: Was soll ich mit 'ner geraden Linie, die an einem Punkt endet?" – Anne Isensee erzählt mit grafischen und animatorischen Mitteln ein Gleichnis über Ziele, Erfolg, Glück und – das Leben! Der ei­gent­li­che Film be­ginnt auf weis­sem Grund mit ei­ner di­rek­ten An­spra­che: "Ey, ich hab' mal den mega Trick ge­hört …" – und selbst wenn das ge­ra­de-Li­ni­en-Zeich­nen nicht zu mei­nen drän­gend­sten Pro­ble­men ge­hört, bin ich so­fort voll da­bei: Das ist so ele­men­tar, viel­leicht kann ich es ja ein­mal brau­chen: Anne, Du hast mei­ne vol­le Auf­merk­sam­keit! Die Sa­che kommt dann so locker da­her […]

Megatrick


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"MOM" * – Zur täglichen Quarantäne-Routine gehört auch das Gespräch am Telefon: gegen Auflösungserscheinungen und zum Glück! Wir ken­nen das ja in­zwi­schen nur all­zu gut. Da­her ge­nü­gen an die­ser Stel­le we­ni­ge Wor­te. Viel­leicht noch der Hin­weis: Dies ist ein Kurz­film: Kurz, schnell, viel drin! Viel Spass und "stay sane" Der Film funk­tio­niert wohl ab ca. 8 Jah­ren. Und wenn es zu schnell geht: Man darf, ja: man soll­te den Film mehr­mals schau­en! Man kann den Film auch zwi­schen­drin an­hal­ten, um die ein­zel­nen Sze­nen ge­nau­er zu stu­die­ren. Ab­ge­se­hen da­von, dass man auf die­se Wei­se ei­nen ziem­lich gu­ten Ein­druck […]

Quarantine Routine



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"Bibibibiip, bibibibiip, bibibibiip, bibibibiip …" – Der Film lädt dazu ein, das Bacchische hinter der bisweilen nervtötenden Routine des Alltags zu erforschen und dabei den eigenen Träumen und Sehnsüchten nach festlichem Rausch und körperlicher Erfüllung nachzugehen: Eine lebensfreundliche Ermunterung zum selbstvergessenen Festen als Ressource zum Menschsein. Ein far­ben­präch­ti­ger Traum vom gros­sen Or­che­ster aus Lust und Lei­den­schaft wird jäh un­ter­bro­chen vom nerv­tö­ten­den Wecker-Ge­piep­se. Das ver­zück­te Lä­cheln im Ge­sicht der träu­men­den jun­gen Frau auf dem Kopf­kis­sen weicht ei­ner miss­mu­ti­gen Mie­ne: All­tag, Au­gen auf, auf­ste­hen, Alex! Nun al­les in ge­deck­ten Tö­nen, sehr kul­ti­viert und sty­lisch, von mor­gens bis abends: […]

Bacchus


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"… da war es nur noch eins!" (wie im unsäglich-unsingbaren Kinderlied) – Mit einem Mix aus Animation und Realfilm konfrontiert Fabio Friedli abstrakte Vorstellungen von Flucht und Asyl mit der Wirklichkeit von flüchtenden Menschen: Ein Plädoyer für Humanität. Ani­ma­ti­on: Ku­gel­schrei­ber auf Zei­chen­pa­pier, wie eine Ka­ri­ka­tur hin­ge­krit­zelt, stark re­du­ziert und et­was sa­lopp. Durch die Wü­ste fährt ein Last­wa­gen, dar­auf Ge­päck und zahl­lo­se Strich­männ­chen, ab­surd ge­türmt bis an den Him­mel. Es ist ge­ra­de­zu un­ter­halt­sam, wie die Fi­gu­ren durch ver­schie­de­ne Um­stän­de und Er­eig­nis­se nach und nach de­zi­miert wer­den, amü­sant, wie sie in der Ach­ter­bahn schrei­en, sich an der Son­ne ver­sen­gen […]

Bon Voyage



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"Donkey! Esel!" – Die filmische Fabel wirft den Blick auf Lebensumstände, in denen Menschen wie Esel behandelt werden und fragt danach, wie den Eseleien von Ausbeutung und Überforderung zu entkommen wäre, um wieder Mensch zu werden. Die Ka­me­ra schweift an der See­pro­me­na­de ent­lang, Kin­der­ge­schrei im Hin­ter­grund, ein mür­risch drein­blicken­der Mann mit ei­nem Schild: Don­key Ri­des – Esel­rei­ten. Da­ne­ben ein Esel, auf­recht auf zwei Bei­nen, in Klei­dern, rau­chend und sehr schlecht ge­launt. Er zuckt zu­sam­men, als der schar­fe Ruf des Man­nes er­tönt: Don­key! Ein klei­ner Jun­ge steht da mit sei­ner Mut­ter und will Esel rei­ten. Don­key ver­zieht das Ge­sicht, […]

Donkey


"Wovon singen Maschinen?" – Die hier filmisch dokumentierte Installation ist eigentümlich berührend und zutiefst erschütternd. Sie wirft zunächst ein betrübliches Bild auf die menschliche Vorliebe für schwülstige Balladen und ihre mediale Inszenierung. Vor allem stellt sie einigermassen schmerzhafte Fragen nach Wirklichkeit, Echtheit, Wahrheit und danach, was den Mensch zum Mensch macht. Der Raum weiss-grau im Kunst­mu­se­ums-Style: zwei sach­lich-schwar­ze Me­tall­stän­der, die ei­nen eben­falls schwar­zen Com­pu­ter-Mo­ni­tor tra­gen – auf der Höhe ei­nes mensch­li­chen Kopfs. Da­vor sorg­fäl­tig aus­ge­rich­tet ein Mi­kro­phon-Stän­der mit Mi­kro­phon, schwarz. Die­se Ma­schi­ne singt: Auf schwar­zem Grund schreibt sie mit ei­ner weis­sen Re­tro-Com­pu­ter­schrift den Song­text auf den Screen. Und […]

What do machines sing of?



"Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, Anfang und Ende." (Offenbarung 22,3) – Der biblische Text wird in diesem Film mal etwas anders interpretiert als üblich und lässt dabei biblische Vorstellungen hinter sich. Ein Mann fällt vom Him­mel, nackt, in eine lee­re Welt. Er schaut sich um im Nichts, scheint in der Fer­ne et­was zu ent­decken und schrei­tet ent­schie­den vor­an. Mit je­dem sei­ner Schrit­te spriesst das Gras am We­ges­rand aus dem Lee­re. Zü­gig vor­an­schrei­tend fin­det er nach und nach Klei­der, Ak­ten­ta­sche, Auto, Ein­fa­mi­li­en­haus, Fa­mi­lie, Hund und sei­nen Ar­beits­platz. Am We­ges­rand spries­sen nun […]

Ego Sum Alpha Et Omega


"Da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen" (Genesis 6,6) – So ähnlich ergeht es auch der Animatorin in diesem Film. Und nach einem tiefen Seufzen folgt ein neues leeres Blatt Papier. Über Schöpfung und Animation. Die Ani­ma­ti­on des Men­schen ist ein schwie­ri­ges Un­ter­fan­gen, vor al­lem dann, wenn Frei­hei­ten und Gren­zen auch der Ani­ma­to­rin nicht so ganz klar sind und das lie­be­voll ani­mier­te Ge­schöpf stän­dig sei­ne Frei­hei­ten nutzt und sei­ne Gren­zen über­schrei­tet. Schöp­fung ge­schieht hier als Hand­zeich­nung, Evo­lu­ti­on ist eine Fol­ge sanf­ter Stup­ser und mit ei­nem recht […]

The Animation of Man



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"He is genuine, you know?" – Die Authentizität des Bewerbers erweist sich daran, dass er mehr will als nur Geld. Und dass er in der Lage ist, dem behinderten Sohn des Geschäftsführers ernsthaft, fair und humorvoll zu begegnen. Ein schöner Kurzfilm zum Thema Inklusion. Der An­walt Tho­mas Ho­well sitzt im Foy­er ei­ner gros­sen An­walts­kanz­lei und war­tet auf sein Vor­stel­lungs­ge­spräch. Er re­agiert über­rascht bis un­gläu­big, als ein jun­ger Mann mit Down-Syn­drom ihn be­grüsst, sich als "Ja­mes" vor­stellt und ihn zum Vor­stel­lungs­ge­spräch be­glei­ten will. Als die bei­den in ei­nem mit Spiel­fi­gu­ren und bun­ten Bil­dern de­ko­rier­ten Büro sit­zen, ver­läuft […]

The Interviewer


"Five children, five religions, (almost) five minutes" – Ein Film zu fünf Religionen der Welt aus der Perspektive von fünf Kindern An­zie­hen, es­sen, sich schmücken, ge­hen, ein­tre­ten, fei­ern, be­ten: Die­se ele­men­ta­ren Hand­lun­gen sind bei al­len fünf Kin­dern gleich und doch ganz an­ders. Siv­anya aus In­di­en, Lon­ke aus Süd­afri­ka, Dai­go aus Ja­pan, Ya­seen und Eli aus den USA. Fern­ab von re­li­gi­ons­kund­li­chen Ste­reo­ty­pen zeigt der Film in eher all­täg­li­chen Bil­dern ei­nen Tag von fünf Kin­dern die­ser Welt, an dem Ri­tu­el­les und Spi­ri­tu­el­les im Zen­trum steht. Da der Film vor al­lem die Ge­mein­sam­kei­ten in­ner­halb der Le­bens­voll­zü­ge von fünf so […]

Five



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"Er schlief nie gern allein – aber: Das musste er auch nicht." – Eine schöne und liebevolle Geschichte über Füchse und Menschen, die in ihrem Alter, nach einem ereignisreichen und abenteuerlichen Leben vergesslich, verwirrt und bedürftig werden. Was im Ti­tel eher hart for­mu­liert ist, wird in die­sem Kurz­film, der auf den ani­mier­ten Bil­dern und dem Text des gleich­na­mi­gen Bil­der­buchs ba­siert, sehr sorg­fäl­tig er­zählt. Die Ge­schich­te vom Fuchs kommt nicht de­fi­zit­ori­en­tiert und nur von der Alz­hei­mer-Krank­heit her in den Blick, son­dern er­zählt die gan­ze Le­bens­ge­schich­te die­ses sprich­wört­lich schlau­en Fuch­ses. Der wird im Al­ter zwar lang­sam wun­der­lich, ja: er ver­liert den Ver­stand, aber er bleibt mit al­len sei­nen […]

Die Geschichte vom Fuchs der den Verstand ...


"You are all under my command!" – Sechs Schöpfungstage nach der biblischen Erzählung aus dem 1. Buch Mose (Gen 1,1–2,4a); in einer Animation, die in Bild und Ton an ein Arcade-Game der 80er-Jahre erinnert. Der Kurz­film zeich­net grob die sechs Schöp­fungs­ta­ge als die ver­schie­de­nen Le­vels ei­nes Com­pu­ter­spiels nach. Am sieb­ten Tag war­tet der sehr an­thro­po­morph ani­mier­te "Su­per­na­tu­ral Crea­tor 2" mit ei­ner bö­sen Über­ra­schung auf: Erst nach der Spren­gung gibt es Ruhe. Die bi­blisch erst ab Ka­pi­tel 6 (Gen 6–8) ein­tre­ten­de kos­mo­lo­gi­sche Kri­se der Sint­flut wird da­mit in die Schöp­fungs­ge­schich­te hin­ein­ge­tra­gen – theo­lo­gisch völ­lig le­gi­tim. Im Un­ter­richt könn­te zu­nächst – aus­ge­hend von der Film-Dra­ma­tur­gie – der Ver­lauf der […]

Supernatural Creator 2



"I'm here to get validated." – Ein schöner Spielfilm, der mit der Mehrdeutigkeit des englischen Begriffes "Validation" spielt: Es gibt offenbar attraktivere Ziele im Leben als freies Parken! Ei­gent­lich wol­len sie alle nur eine Be­stä­ti­gung zum ko­sten­lo­sen Par­ken, aber der Park­platz-An­ge­stell­te hat mehr zu bie­ten: An­er­ken­nung, Wert­schät­zung, Be­stä­ti­gung. Und er be­kommt ein Lä­cheln da­für. Die sich ab der vier­ten Mi­nu­te ent­span­nen­de Pro­blem­la­ge, in des­sen Ver­lauf der Prot­ago­nist auf ein Hin­der­nis stösst und selbst in eine Kri­se ge­rät, sorgt ei­ner­seits für ei­nen ge­wis­sen Rea­lis­mus, an­de­rer­seits ver­liert die Ge­schich­te ihr Tem­po und hat ge­wis­se Län­gen. Doch na­tür­lich kommt am Ende doch noch al­les gut, bes­ser, am be­sten! Für den […]

Validation


"Halleluja, halleluja, halleluja!" – Die grosse Schlange frisst den Menschen, das war sehr gut und der Chor der Tiere singt einträchtig das jubelnde Lob der Schöpfung Gottes. Zur Mu­sik von Jo­seph Haydns Schöp­fung zeich­net der Film sehr spie­le­risch und hu­mor­voll die Schöp­fungs­er­zäh­lung aus dem 1. Buch Mose als krea­ti­ven Ani­ma­ti­ons­akt nach. Mit bild­sprach­li­chen An­klän­gen an Hitch­cocks "Psy­cho" wird die Krea­ti­on des Men­schen als ein­schnei­den­de Be­dro­hung dar­ge­stellt, doch am Ende kommt al­les wie­der gut – wenn auch an­ders als in der Bi­bel. Da der Film die Kennt­nis der er­sten bi­bli­schen Schöp­fungs­er­zäh­lung aus dem 1. Buch Mose (Ge­ne­sis 1,1–2,4) vor­aus­setzt, wäre es […]

Die Schöpfung