Sprache: ohne Dialog


kurzundgut wird bald 10 Jahre alt – und das ist ehrlich gesagt kein Grund zum Feiern: Eine herzliche Einladung zum Mitmachen, damit das Projekt bis zum Jubiläum wieder rund läuft Liebe Kurzen und Guten Etwa vor 10 Jah­ren habe ich er­ste Ideen für die­ses Pro­jekt ent­wickelt und im April 2015 ist die Sei­te live ge­gan­gen. In­zwi­schen sind ei­ni­ge Fil­me nicht mehr ver­füg­bar, vie­le Links nicht mehr gül­tig, das Er­schei­nungs­bild sicht­lich alt und die im Ein­satz ste­hen­de Tech­nik nur noch ein­ge­schränkt funk­ti­ons­fä­hig. Da­her habe ich be­schlos­sen, das Pro­jekt kur­zund­gut für das zehn­jäh­ri­ge Ju­bi­lä­um am 1. April 2025 […]

Einladung


"Нет Bойне – No war – Kein Krieg" – Mehr als 100 russische Künstlerinnen und Animatoren, Musikerinnen und Sounddesigner, haben aus Protest gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine animierte Kurzfilme gedreht – und hören damit auch nicht auf. Zu­sam­men mit ih­ren Fil­men ver­öf­fent­li­chen sie in rus­si­scher, eng­li­scher und ukrai­ni­scher Spra­che die fol­gen­de Bot­schaft – hier in ei­ner deut­schen Über­set­zung: "Wir glau­ben, dass fried­li­che Me­tho­den die ein­zi­ge Mög­lich­keit sind, Kon­flik­te zwi­schen Län­dern zu lö­sen. Al­les, was der­zeit in der Ukrai­ne ge­schieht, ist eine schreck­li­che Tra­gö­die. Es gibt kei­ne Mög­lich­keit, den Ter­ror zu recht­fer­ti­gen, den der Krieg dem fried­li­chen ukrai­ni­schen […]

Нет Bойне



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"Creep" – Nicht das blaue Wollknäuel-Wesen ist merkwürdig, abstossend oder "creepy", sondern – im Gegenteil – all die "normal" in Kontrolle Gekleideten, durch Uniformen Maskierten und in Seriosität Gehüllten sind die echten creeps. Per­spek­ti­ve von un­ter dem Bett – wo be­kannt­lich Mon­ster le­ben: Knar­rend öff­net sich die Zim­mer­tür. Ein blau­es Woll­knäu­el auf Bei­nen steht dort, mit dün­nen Wollärm­chen, und tritt ein. – Blick in den of­fe­nen Klei­der­schrank, wo meh­re­re lee­re Schul­jun­gen-Hül­len am Bü­gel hän­gen. Das Woll­knäu­el-We­sen schnappt sich eine Hül­le. – Die Mu­sik setzt ein: Ra­dio­head "Creep". – Der Schul­jun­ge in bra­ver Schul­uni­form …, ach nein: […]

Nobody is normal


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"MOM" * – Zur täglichen Quarantäne-Routine gehört auch das Gespräch am Telefon: gegen Auflösungserscheinungen und zum Glück! Wir ken­nen das ja in­zwi­schen nur all­zu gut. Da­her ge­nü­gen an die­ser Stel­le we­ni­ge Wor­te. Viel­leicht noch der Hin­weis: Dies ist ein Kurz­film: Kurz, schnell, viel drin! Viel Spass und "stay sane" Der Film funk­tio­niert wohl ab ca. 8 Jah­ren. Und wenn es zu schnell geht: Man darf, ja: man soll­te den Film mehr­mals schau­en! Man kann den Film auch zwi­schen­drin an­hal­ten, um die ein­zel­nen Sze­nen ge­nau­er zu stu­die­ren. Ab­ge­se­hen da­von, dass man auf die­se Wei­se ei­nen ziem­lich gu­ten Ein­druck […]

Quarantine Routine



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"Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.” – Zum entspannten Galopp ins Glück sind Hufeisen, Glücksbringer oder Fetische eigentlich nur Stolpersteine Die Son­ne scheint, die Blu­men blü­hen, die gan­ze Welt ist ro­sa­rot für den schö­nen Schim­mel, der in ent­spann­tem Ga­lopp das Le­ben ge­niesst, Schmet­ter­lin­ge be­wun­dert und fröh­lich vor sich hin lä­chelt. Die gol­de­nen Huf­ei­sen strah­len wie die Son­ne, aber ach: Das eine ist wohl locker! Das Ross hält inne, den Vor­der­fuss an­ge­ho­ben, und be­ob­ach­tet er­staunt, wie das Ei­sen von sei­nem Huf fällt. – So ein Pech! Da ver­dun­kelt sich der Him­mel, schlies­sen sich alle Blü­ten, […]

Horse


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"a photograph that one has taken of oneself, typically one taken with a smartphone or webcam and uploaded to a social media" – Claudius Gentinetta zeigt ein Panorama der Lebenswelten von Insta-Agers Mit Vo­gel-Ge­zwit­scher, Steel­gui­tar-Sound und Smart­phone-Touch eta­bliert der Vor­spann das Set­ting des Films: Wir schau­en mal ganz ent­spannt ein paar Bil­der durch. Das dar­auf fol­gen­de drei­mi­nü­ti­ge Ge­wit­ter von locker 200+ Bil­dern zeigt die Le­bens­wel­ten von In­sta-Agers – ge­wis­ser­mas­sen von der Lie­ge bis zur Bah­re: Fe­ri­en, Strand, Na­tur, Ri­si­ko, Ge­fahr, Flucht, Ret­tung, Asyl, Po­li­tik, News (auch auf der Toi­let­te), Ent­blös­sung, Par­ty, Pro­mis, Event, Ad­ven­ture, Sex, schwan­ger, Ge­burt, […]

Selfies



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"Kwiii!" – Der bunte Film mit seiner actionreichen und zugleich berührenden Geschichte macht grossen Spass. Bild und Ton geben einiges zu entdecken und auf der narrativen Ebene sind Erwachsenwerden und Freundschaft zentrale Themen. Ein ver­schnei­ter Gip­fel vor ei­nem tür­kis­far­be­nen Him­mel. Mit lau­tem Ge­flat­ter fliegt ein ele­gan­ter schwar­zer Vo­gel her­bei. Er trägt eine no­ble weis­se Hals­krau­se und ruft per Block­flö­ten­stim­me und Klick­lau­ten zum Ge­sang – und in ei­nem wohl­klin­gen­den Ak­kord ant­wor­ten die an­de­ren Vö­gel von über­all her. Sie sit­zen schon alle be­reit, nur das Di­ri­gen­ten­pult ist noch frei. Ge­klap­per mit dem Takt­stock, ein Ak­kord, das Kon­zert kann be­gin­nen! […]

Spring Jam


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"Bibibibiip, bibibibiip, bibibibiip, bibibibiip …" – Der Film lädt dazu ein, das Bacchische hinter der bisweilen nervtötenden Routine des Alltags zu erforschen und dabei den eigenen Träumen und Sehnsüchten nach festlichem Rausch und körperlicher Erfüllung nachzugehen: Eine lebensfreundliche Ermunterung zum selbstvergessenen Festen als Ressource zum Menschsein. Ein far­ben­präch­ti­ger Traum vom gros­sen Or­che­ster aus Lust und Lei­den­schaft wird jäh un­ter­bro­chen vom nerv­tö­ten­den Wecker-Ge­piep­se. Das ver­zück­te Lä­cheln im Ge­sicht der träu­men­den jun­gen Frau auf dem Kopf­kis­sen weicht ei­ner miss­mu­ti­gen Mie­ne: All­tag, Au­gen auf, auf­ste­hen, Alex! Nun al­les in ge­deck­ten Tö­nen, sehr kul­ti­viert und sty­lisch, von mor­gens bis abends: […]

Bacchus



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"… da war es nur noch eins!" (wie im unsäglich-unsingbaren Kinderlied) – Mit einem Mix aus Animation und Realfilm konfrontiert Fabio Friedli abstrakte Vorstellungen von Flucht und Asyl mit der Wirklichkeit von flüchtenden Menschen: Ein Plädoyer für Humanität. Ani­ma­ti­on: Ku­gel­schrei­ber auf Zei­chen­pa­pier, wie eine Ka­ri­ka­tur hin­ge­krit­zelt, stark re­du­ziert und et­was sa­lopp. Durch die Wü­ste fährt ein Last­wa­gen, dar­auf Ge­päck und zahl­lo­se Strich­männ­chen, ab­surd ge­türmt bis an den Him­mel. Es ist ge­ra­de­zu un­ter­halt­sam, wie die Fi­gu­ren durch ver­schie­de­ne Um­stän­de und Er­eig­nis­se nach und nach de­zi­miert wer­den, amü­sant, wie sie in der Ach­ter­bahn schrei­en, sich an der Son­ne ver­sen­gen […]

Bon Voyage


#metoo – Mit einer grossartig besetzten Hauptfigur und seiner wirkungsvoll bedrängenden Kameraführung zeichnet der Film ein bedrückendes Bild von der subtilen Alltäglichkeit und Allgegenwart sexueller Belästigung, ja Gewalt gegen Frauen. Es be­ginnt mit dem Ton, wir sind un­ter Was­ser, ein Hal­len­bad. Je­mand springt hin­ein; eine Frau, schwar­zer Ba­de­an­zug, rote Kap­pe, Schwimm­bril­le. Die Ka­me­ra und da­mit auch wir als Zu­schaue­rin­nen und Zu­schau­er kom­men ihr be­drän­gend nah, viel zu nah, fast kör­per­lich. Scho­nungs­los ta­stet die Ka­me­ra den Kör­per der Frau ab, wie sie sich durch das Was­ser be­wegt: Hän­de, Schul­tern, Ach­seln, Ge­sicht, Brü­ste, Po, Bei­ne, Füs­se. – Dann un­ter […]

Laps



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"Die Metaphysik ist eine Art Poesie, die Andacht ist ihre Ode." (Joseph Joubert) – Ein sehr poetischer Film vom Fuchs im Nebelwald als Ode an die Metaphysik Ein Fuchs sitzt an ei­nem neb­li­gen Wald­see. Da nä­hert sich eine Ente, tritt an das an­de­re Ufer und lässt Stein­chen über das Was­ser hüp­fen. Sie ent­deckt den Fuchs; die bei­den star­ren sich wort­los an. Ein Ge­wit­ter zieht auf, Re­gen­trop­fen fal­len auf den Fuchs her­ab. Die Ente ist fort. Der Fuchs steht auf, nimmt ein Stein­chen und wirft es. Doch es hüpft kein ein­zi­ges Mal, son­dern ver­schwin­det im See. – […]

Brume, cailloux et métaphysique


"And you should get it right, that's what I'm saying, but go ahead and try" – Ein komisch-makaberer und dennoch augenzwinkernd-lebensfreundlicher Film über die Unmöglichkeit von Zeitreisen, über Lebensgestaltung, Einmaligkeit und Einzigartigkeit jedes Lebens. Pia sitzt auf ih­rem Ses­sel und öff­net gros­sem Ver­gnü­gen den Piz­za-Kar­ton, nimmt ein Stück her­aus und … – aber da klopft es an die Tür. Also Türe auf: Nie­mand da, nur ein klei­nes Päck­chen. O, was mag das sein? Pia macht es sich wie­der ge­müt­lich auf dem Ses­sel und öff­net das Päck­chen: Eine klei­ne Sin­gle-Schall­plat­te, der Song auf Sei­te A heisst "A […]

A Single Life



"Forming, storming, norming, performing" (Tuckman) – Der äussert bewegte Animationsfilm führt spielerisch, mitreissend und höchst amüsant die typischen Prozesse und Phasen einer Gruppe vor. Dabei ist die Sympathie zwischen der bunten Kuh und der quietschenden Maus äusserst ansteckend, für alle Altersgruppen! Zwei ro­sa­ro­te Plüsch-Scha­fe hän­gend däm­mernd in ei­nem Mo­bi­le, ne­ben­an ein ver­driess­li­cher blau­er Hund mit Schie­ber­müt­ze, auf der an­de­ren Sei­te drei oran­ge-gel­be Hüh­ner, das mitt­le­re arg platt­ge­drückt, wie­der­um ge­gen­über ein schläf­ri­ges dickes, grü­nes Schwein – und ganz zu­oberst eine klei­ne, klei­ne Maus, die be­wegt an ih­rem Schnür­chen bau­melt. Gut aus­ba­lan­ciert und ei­ni­ger­mas­sen un­be­wegt. Aha, die­se Grup­pe ist nur […]

Mobile


"Ha ha ha ha ha!" – Wenn die Gans mit Schwimmring über den Wolf im Tutu lacht: Eine schöne Geschichte über das Ausgelacht-Werden und das gemeinsame Lachen, von Mobbing-Erfahrungen und gegenseitiger Akzeptanz. Der Wolf stapft nachts durch den Wald: keu­chend, ja knur­rend, mit grim­mi­ger Mie­ne und ge­wal­ti­gem Schritt, die Arme vor lau­ter Kraft an­ge­win­kelt. Als ihm eine gackern­de Gans ent­ge­gen­kommt, lässt er ein furcht­ba­res Ge­brüll ver­neh­men, zeigt sei­ne spit­zen Zäh­ne und die Gans nimmt Hals über Kopf Reiss­aus. Ziel­stre­big geht er wei­ter, bleibt un­ver­mit­telt ste­hen und schaut sich ver­stoh­len um. Plötz­lich lä­chelt er, alle An­span­nung fällt von […]

Wolf



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"impasse [ɛ̃'pa:s] f – Sackgasse f; Abstellgleis n; fig. Klemme f." – Mit den Qualitäten eines Stummfilms lotet dieser Kurzfilm das Spannungsfeld von Liebe und Rassismus aus. Die Begegnung zwischen zwei Menschen beginnt verheissungsvoll und endet doch rätselhaft in einer Sackgasse. Erst am Ende wird deutlich, welche Klemme auf das Abstellgleis geführt hat. Ein jun­ger Mann sitzt in der U‑Bahn und schaut aus dem Fen­ster, sein Blick ist eher ge­gen in­nen ge­wandt. Je­mand legt sein Ge­päck auf den frei­en Platz ge­gen­über. Eine Frau, etwa gleich­alt­rig, dun­kel­häu­tig, in ei­nem glän­zen­den blau­en Ober­teil, das ihre weib­li­che Fi­gur be­tont. Der Mann schaut in­ter­es­siert, of­fen­bar be­müht, nicht […]

Impasse


"Kikerikiii!!!" – Der so ansprechende wie amüsante Kurz-Film-noir-auf-dem-Bauernhof spielt die Idee mal durch, dass die Henne ihr Ei nicht herausrücken will. Mit Spannung, Tempo, Action und zahlreichen Zitaten aus der Filmgeschichte macht der Film grossen Spass und könnte schliesslich noch anregen zum Nachdenken über das Verhältnis von Mensch und Tier. Be­reits der Vor­spann si­gna­li­siert den au­gen­zwin­kern­den Kul­tur­schock: In das ent­spann­te Vo­gel­ge­zwit­scher fährt jäh ein jaz­zi­ges Start­si­gnal. Der in Re­tro-Schrift prä­sen­tier­te Film-Ti­tel spannt Be­zü­ge zu ame­ri­ka­ni­schen Hard­boi­led-Kri­mis. Auch der har­te Bild­kon­trast und das nur durch Se­pia-Töne er­wei­ter­te schwarz-weiss-Bild neh­men klas­si­sche Ge­stal­tungs­ele­men­te des Film noir auf. Doch zu­nächst klet­tert der Hahn auf den Mist, […]

Hard Boiled Chicken



"MANTRA chronicles the dangerous obstacles refugees FACE on their journeys to reach safer harbors." – Das so irritierende wie aufwühlende Musikvideo verknüpft den kraftvollen Track von Noisia mit ziemlich realistischen Bildern von Flucht, Migration und der europäischen Asylpraxis. Ein nicht voll­ende­ter und un­fer­tig her­un­ter­ge­kom­me­ner Neu­bau: In der kreis­run­den Auf­fahrt zum Park­haus liegt ein ver­dreck­ter und ver­knit­ter­ter Uni­on Jack. Der Wind er­fasst und trägt ihn mit sich in die Höhe. Im In­nern des Ge­bäu­des über­all Bau­schutt, auf­ge­ris­se­ne Wän­de, her­un­ter­hän­gen­de Ka­bel und: kau­ern­de Men­schen, ver­steckt, war­tend, lau­ernd – auch die Mu­sik. Ge­mein­sam mit der sich lang­sam und macht­voll ent­wickeln­den Dy­na­mik des Noi­sia-Tracks kom­men […]

Mantra – Noisia


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"Donkey! Esel!" – Die filmische Fabel wirft den Blick auf Lebensumstände, in denen Menschen wie Esel behandelt werden und fragt danach, wie den Eseleien von Ausbeutung und Überforderung zu entkommen wäre, um wieder Mensch zu werden. Die Ka­me­ra schweift an der See­pro­me­na­de ent­lang, Kin­der­ge­schrei im Hin­ter­grund, ein mür­risch drein­blicken­der Mann mit ei­nem Schild: Don­key Ri­des – Esel­rei­ten. Da­ne­ben ein Esel, auf­recht auf zwei Bei­nen, in Klei­dern, rau­chend und sehr schlecht ge­launt. Er zuckt zu­sam­men, als der schar­fe Ruf des Man­nes er­tönt: Don­key! Ein klei­ner Jun­ge steht da mit sei­ner Mut­ter und will Esel rei­ten. Don­key ver­zieht das Ge­sicht, […]

Donkey



Tief durchatmen zur Erlösung, und loslassen. – Für Freunde der verbreiteten Vorstellung, das Himmelreich sei schon auf Erden zu haben, ganz nach individuellen Wünschen möblierbar und eigentlich nur eine Frage des persönlichen Engagements, ist dieser schöne Film eine ziemliche Horrorvision. Stel­len wir uns vor, un­se­re Exi­stenz be­stehe aus ei­ner Se­rie be­deu­tungs­lo­ser Ab­läu­fe: Schlaf, Es­sen, Ar­beit, Es­sen, Fern­se­hen, Schlaf, Es­sen, Ar­beit, Es­sen, Fern­se­hen, Schlaf … Auch Nah­rung, Klei­dung, Häu­ser, Au­tos, Flug­zeu­ge, ja so­gar Men­schen, Ar­beit und Kunst exi­stier­ten aus­schliess­lich in Se­rie. Mehr noch: Das Le­ben selbst sei ein ein­zi­ges again, noch ein­mal. Die­ser Film er­kun­det, wie es wäre, wenn: Die Haupt­fi­gur macht die zen­tra­le Er­kennt­nis über ihre Exi­stenz im Vi­deo­spiel, in […]

Again


Die perfekte Vater-Maschine verbindet Fürsorge und Verlässlichkeit mit kindlichem Spieltrieb und kulinarischem Rundum-Verwöhn-Programm: Besser als es jeder fleischliche Vater könnte! Ein Er­fin­der schraubt in der Werk­statt an sei­nem neu­sten Pro­jekt her­um und ist glück­lich in die Ar­beit ver­tieft. Als er nach dem Schrau­ben­schlüs­sel greift, hängt da ganz un­er­war­tet ein Kind dran: Sei­ne Toch­ter! Die bei­den Wel­ten des Er­fin­dens von wun­der­sa­men Ma­schi­nen und der Er­zie­hung sei­ner (ge­lieb­ten!) Toch­ter sind gar nicht so leicht mit­ein­an­der in Ein­klang zu brin­gen. Va­ter und Toch­ter be­mü­hen sich auf je ei­ge­ne Wei­se um ihr Ge­gen­über, aber eben­so we­nig, wie sich dem Töch­ter­chen […]

Papa



"Dein Leben nervt; probier Super Life!" – Der Animationsfilm über ein nur 46 Sekunden kurzes "Super-Leben" kommt als Teaser für ein fiktives Arcade-Game daher und verbindet die 8‑Bit-Ästhetik der 80er-Jahre mit einem Smartphone-kompatiblen Bildformat. Doch nicht nur formal, sondern auch inhaltlich hat das Filmchen einiges zu bieten – wenn auch alles arg schnell geht. Der Kurz­film zeigt fünf Spiel-Le­vels aus dem fik­ti­ven Ar­ca­de-Game "Su­per Life": Das Le­ben be­ginnt bei ei­nem schla­fen­den Säug­ling und der blin­ken­den Auf­for­de­rung "press start". In­ner­halb der Spiel-Lo­gik geht es um das Er­rei­chen von Le­vels (Kid, Teen, Adult, El­der), wäh­rend der He­alth-/Li­fe-Score (hier als Herz­chen) nie­mals auf […]

Super Life


"Wovon singen Maschinen?" – Die hier filmisch dokumentierte Installation ist eigentümlich berührend und zutiefst erschütternd. Sie wirft zunächst ein betrübliches Bild auf die menschliche Vorliebe für schwülstige Balladen und ihre mediale Inszenierung. Vor allem stellt sie einigermassen schmerzhafte Fragen nach Wirklichkeit, Echtheit, Wahrheit und danach, was den Mensch zum Mensch macht. Der Raum weiss-grau im Kunst­mu­se­ums-Style: zwei sach­lich-schwar­ze Me­tall­stän­der, die ei­nen eben­falls schwar­zen Com­pu­ter-Mo­ni­tor tra­gen – auf der Höhe ei­nes mensch­li­chen Kopfs. Da­vor sorg­fäl­tig aus­ge­rich­tet ein Mi­kro­phon-Stän­der mit Mi­kro­phon, schwarz. Die­se Ma­schi­ne singt: Auf schwar­zem Grund schreibt sie mit ei­ner weis­sen Re­tro-Com­pu­ter­schrift den Song­text auf den Screen. Und […]

What do machines sing of?



"Without a thought there exists nothing." – Die Bedrohlichkeit der nicht enden wollenden Flut der Gedanken wird in diesem Film eindrucksvoll in Szene gesetzt. Doch Leben ohne Denken gibt es nicht und ohne Gedanken existiert nichts. Und überraschend bietet die Kehrseite des vollgeschriebenen Blattes eine Entdeckung: das unbeschriebene Blatt. Die Rolläden öff­nen sich, der Wecker klin­gelt blin­kend und die Haupt­per­son wacht auf: An Stel­le ei­nes Kopfs hat sie eine Schreib­ma­schi­ne. Mit der S‑Bahn geht es ins Büro, da­bei wird deut­lich, dass in der Welt von Ty­pe­wri­ter­head alle Men­schen Schreib­ma­schi­nen­köp­fe sind. Ge­dan­ken äus­sern sich dar­in, dass die Schreib­ma­schi­ne […]

Typewriterhead


"Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile." (Aristoteles) – Die Kuh verliert über Nacht ihre Flecken und macht sich auf die Suche. Der sehr harmlos wirkende Film über verschwundene Kuhflecken ermöglicht einen Einstieg in die Fragen nach Ganzheit und Identität, oder auch Freundschaft. Die Kuh ist müde und steht schwer in ih­rem Stall: Muh! Vor dem Schla­fen leckt sie sich über das Fell und kit­zelt da­mit die bei­den weis­sen Flecken, die vor Ki­chern kaum still­hal­ten kön­nen. Die Kuh zieht die Decke über sich und träumt da­von, im Him­mel schwe­re­los von Wol­ke zu Wol­ke zu […]

Cow



"Hals über Kopf" oder "Kopf über Hals"? – In einer Partnerschaft zwischen zwei Menschen können oben und unten und richtig und falsch bisweilen einigermassen durcheinander geraten, so dass die Frage nach dem festen Boden nicht mehr leicht zu beantworten ist. Kurz vor dem Wecker­klin­geln er­wacht ein äl­te­rer Mann, er horcht und setzt sei­ne Bril­le auf. Im an­de­ren Bett liegt sei­ne Frau, trotz des Klin­geln des Weckers ne­ben ihr schläft sie see­len­ru­hig. Er schlägt mit sei­ner Faust an die Wand und ir­gend­wo fällt der Wecker zu Bo­den. Wort­los be­ginnt eine lan­ge ein­ge­spiel­te, lieb­lo­se Ta­ges­rou­ti­ne. Eine un­ter­schwel­li­ge Ag­gres­si­on drückt […]

Head over Heels


„wenn mirs nur gruselte! wenn mirs nur gruselte!“ – Wenn heute einer auszöge, das Fürchten zu lernen, so zeigt es dieser Film: Er müsste gar nicht weit laufen, hätte keine Abenteuer zu bestehen und würde wohl auch keine Prinzessin heiraten. Schon an der nächsten Strasse könnte er lernen, was das ist: Furcht. Ein jun­ger Mann mit Ruck­sack steht nach Tou­ri­sten-Ma­nier in ei­ner frem­den Stadt und macht Sel­fies mit sei­nem Mo­bil­te­le­fon. Als er ein Bild be­trach­tet, traut er sei­nen Au­gen kaum: Auf dem Foto ha­ben alle Pas­san­ten um ihn her­um ein klei­nes schwar­zes We­sen auf der Schul­ter sit­zen: […]

Fears



"Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, Anfang und Ende." (Offenbarung 22,3) – Der biblische Text wird in diesem Film mal etwas anders interpretiert als üblich und lässt dabei biblische Vorstellungen hinter sich. Ein Mann fällt vom Him­mel, nackt, in eine lee­re Welt. Er schaut sich um im Nichts, scheint in der Fer­ne et­was zu ent­decken und schrei­tet ent­schie­den vor­an. Mit je­dem sei­ner Schrit­te spriesst das Gras am We­ges­rand aus dem Lee­re. Zü­gig vor­an­schrei­tend fin­det er nach und nach Klei­der, Ak­ten­ta­sche, Auto, Ein­fa­mi­li­en­haus, Fa­mi­lie, Hund und sei­nen Ar­beits­platz. Am We­ges­rand spries­sen nun […]

Ego Sum Alpha Et Omega


"Määäh!" – "Moooh, Wauwauwau, Kikerikiii!": Wenn die lieben Kleinen sich ein bisschen schräg benehmen, kommen die Alten in Stress. Aber gerade das macht ja irgendwie auch den Reiz aus, jedenfalls aus Kindersicht. Ein Film zum Thema Eltern-Kind-Beziehung. Papa Schaf und Mama Schaf ste­hen um das Lamm her­um und "määä­hen" es freund­lich auf­for­dernd an. Das Lamm schaut eher be­sorgt drein. Als es schliess­lich ein mu­ti­ges und deut­lich ver­nehm­ba­res "Moooh" ver­neh­men lässt, sprin­gen die El­tern ent­setzt zur Sei­te. Mit dem Kopf­schüt­teln der Al­ten en­det die er­ste Sze­ne. Sze­ne zwei und drei ge­hen mit Gras-Fres­sen und Schaf-Schur ähn­lich ent­täu­schend für die […]

Lambs



"Da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen" (Genesis 6,6) – So ähnlich ergeht es auch der Animatorin in diesem Film. Und nach einem tiefen Seufzen folgt ein neues leeres Blatt Papier. Über Schöpfung und Animation. Die Ani­ma­ti­on des Men­schen ist ein schwie­ri­ges Un­ter­fan­gen, vor al­lem dann, wenn Frei­hei­ten und Gren­zen auch der Ani­ma­to­rin nicht so ganz klar sind und das lie­be­voll ani­mier­te Ge­schöpf stän­dig sei­ne Frei­hei­ten nutzt und sei­ne Gren­zen über­schrei­tet. Schöp­fung ge­schieht hier als Hand­zeich­nung, Evo­lu­ti­on ist eine Fol­ge sanf­ter Stup­ser und mit ei­nem recht […]

The Animation of Man


"Oh my god, oh my god, oh my god" – Mit einer gehörigen Portion Unernsthaftigkeit zeigt der Film eine Grenzüberschreitung zur dunklen Seite, in der endlich einmal etwas wirklich Aufregendes geschieht! Mit ge­bets­müh­len­ar­ti­gem Ge­mur­mel läuft eine Non­ne durch das Bild. Vor ei­ner schwar­zen Wand bleibt sie ste­hen. Aus dem Dun­kel er­tö­nen schau­ri­ge Ge­räu­sche, doch ihre Neu­gier­de ist grös­ser als ihre Angst und sie tritt hin­ein. Nun wird es in­ter­es­sant: Die Grenz­über­schrei­tung birgt un­er­war­te­te, amü­san­te und auch ent­setz­li­che Er­fah­run­gen. Die im­mer­glei­che Äus­se­rung "O my god!" durch­läuft da­bei die ver­schie­den­sten Be­deu­tun­gen. Für den Un­ter­richt wäre zu­nächst in­ter­es­sant, die ver­schie­de­nen Be­deu­tungs­ge­hal­te des Aus­drucks "O […]

Lapsus



"Five children, five religions, (almost) five minutes" – Ein Film zu fünf Religionen der Welt aus der Perspektive von fünf Kindern An­zie­hen, es­sen, sich schmücken, ge­hen, ein­tre­ten, fei­ern, be­ten: Die­se ele­men­ta­ren Hand­lun­gen sind bei al­len fünf Kin­dern gleich und doch ganz an­ders. Siv­anya aus In­di­en, Lon­ke aus Süd­afri­ka, Dai­go aus Ja­pan, Ya­seen und Eli aus den USA. Fern­ab von re­li­gi­ons­kund­li­chen Ste­reo­ty­pen zeigt der Film in eher all­täg­li­chen Bil­dern ei­nen Tag von fünf Kin­dern die­ser Welt, an dem Ri­tu­el­les und Spi­ri­tu­el­les im Zen­trum steht. Da der Film vor al­lem die Ge­mein­sam­kei­ten in­ner­halb der Le­bens­voll­zü­ge von fünf so […]

Five


"Kuh Frieda vermisst gemeldet" – "Terror-Türme" – "Islamisierung im Vormarsch": So dramatisch entwickeln sich die Schlagzeilen des RegioJournals von Tag zu Tag, bis dann ausgerechnet am 1. August alles ein bisschen zu viel wird. Zwei Tage vor dem Bun­des­fei­er­tag ist die Welt noch in Ord­nung: Länd­ler­mu­sik er­klingt aus dem Ra­dio, das Toast­brot wird zum Schwei­zer­kreuz zu­recht­ge­schnit­ten, es fol­gen gym­na­sti­sche Übun­gen im Trai­ner und selbst die Dra­ma­tik der Zei­tungs­mel­dun­gen ist eher be­ru­hi­gend. Doch die Is­la­mi­sie­rung des Abend­lan­des dringt nun bis in die Nach­bars­woh­nung und die Woh­nungs­tür wird des­halb un­ver­züg­lich ver­rie­gelt. Am er­sten Au­gust spries­sen über­all Mi­na­ret­te, aus der Kuckucks­uhr ruft der Mu­ez­zin, der Toast nun […]

Heimatland



"Hi, I’m Bob!” – Nach einer herben Enttäuschung wartet der Nachspann mit einer ziemlichen Überraschung auf; und dies nicht etwa, weil der Hamster sprechen kann. Ein Ham­ster ist draus­sen un­ter­wegs, als ihm von fer­ne ein lä­cheln­der an­de­rer Ham­ster zu­winkt. Also nimmt der Ham­ster die Ver­fol­gung auf, um die Ge­fähr­tin aus der Nähe zu be­trach­ten. Doch es ist nicht so ein­fach, den Ham­ster dort vor­ne ein­zu­ho­len, und so geht die Jagd län­ger und wei­ter als er­war­tet. Vor­bei an Pisa, Ve­ne­dig, Athen, bis nach Ja­pan, Ame­ri­ka, Chi­na geht es im­mer schnel­ler, bis der Ham­ster schliess­lich er­schöpft aus sei­nem […]

Bob


"You are all under my command!" – Sechs Schöpfungstage nach der biblischen Erzählung aus dem 1. Buch Mose (Gen 1,1–2,4a); in einer Animation, die in Bild und Ton an ein Arcade-Game der 80er-Jahre erinnert. Der Kurz­film zeich­net grob die sechs Schöp­fungs­ta­ge als die ver­schie­de­nen Le­vels ei­nes Com­pu­ter­spiels nach. Am sieb­ten Tag war­tet der sehr an­thro­po­morph ani­mier­te "Su­per­na­tu­ral Crea­tor 2" mit ei­ner bö­sen Über­ra­schung auf: Erst nach der Spren­gung gibt es Ruhe. Die bi­blisch erst ab Ka­pi­tel 6 (Gen 6–8) ein­tre­ten­de kos­mo­lo­gi­sche Kri­se der Sint­flut wird da­mit in die Schöp­fungs­ge­schich­te hin­ein­ge­tra­gen – theo­lo­gisch völ­lig le­gi­tim. Im Un­ter­richt könn­te zu­nächst – aus­ge­hend von der Film-Dra­ma­tur­gie – der Ver­lauf der […]

Supernatural Creator 2



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"Juhuu!", "Yeah!", "Bravo!", "Juhuhuhuhuu!" – Die anderen sind gar nicht so gemein! Ein Kurzfilm zum Themenbereich Individualität und Heterogenität. Das Ze­bra rennt ge­gen ei­nen Baum und da­bei ver­rut­schen sei­ne Strei­fen: Nun ist es vor­ne völ­lig schwarz und hin­ten ganz weiss! Was tun? Das Ze­bra hat vie­le Ideen, die aber alle nicht dazu füh­ren, dass es wie­der so aus­sieht wie die an­de­ren Ze­bras. Doch als das wü­tend her­um­sprin­gen­de Ze­bra von den an­de­ren ent­deckt wird, ern­tet es statt Spott un­er­war­te­tes Ge­ju­bel! Da der Kurz­film auf so er­fri­schen­de Wei­se alle Be­fürch­tun­gen und Äng­ste hin­ter sich lässt, könn­te auch im Un­ter­richt aus­ge­gan­gen […]

Zebra


"mheaägh!" – auch bei geschlossenem Reissverschluss bricht die Pubertät sich hin und wieder Bahn. Der tem­po­rei­che Ani­ma­ti­ons­film rast in (et­was mehr als) ei­ner Mi­nu­te durch die Ver­än­de­run­gen, Ver­ir­run­gen, Ex­pe­ri­men­te und Aben­teu­er ei­ner (männ­li­chen) Pu­ber­tät, be­glei­tet von ei­ner mit­reis­sen­den Mu­sik- und Ton­spur. Da­bei ist der Film nicht nur gut be­ob­ach­tet, son­dern spricht auch durch die ex­pres­si­ve Ani­ma­ti­on und sei­ne über­ra­schen­den Über­gän­ge an. Der Film eig­net sich in be­son­de­rer Wei­se, um – ins­be­son­de­re in rei­nen Jun­gen-Grup­pen – die ver­schie­de­nen Ver­än­de­run­gen und Er­fah­run­gen in­ner­halb der Pu­ber­tät hu­mor­voll und ent­la­stend zu the­ma­ti­sie­ren. Zu­nächst wäre es sinn­voll, im Un­ter­richt ein In­ven­tar der fil­misch ge­zeig­ten Aspek­te […]

One Minute Puberty



Wenn die sprichwörtliche Leiche im Keller tatsächlich ein riesiger Hase im Wohnzimmer ist, dann ist das zwar auch nicht so einfach, aber es besteht noch Hoffnung! Ein Film über Ängste und Unsicherheit, Einsamkeit und Beziehung. Als es an der Tür klin­gelt, schaut der Mann zu­nächst durch das Guck­loch, be­vor er die mehr­fach ver­schlos­se­ne und ver­rie­gel­te Tür öff­net. Draus­sen steht eine Frau, die ihm wort­los lä­chelnd eine lee­re Zucker­do­se ent­ge­gen­streckt. Die bei­den schau­en sich an, freund­lich in­ter­es­siert, doch da klap­pert und knallt es hin­ter dem Mann in der Woh­nung. Der Mann schnappt sich die Zucker­do­se und knallt die […]

Red Rabbit


El Empleo: jene Anstellung, in der sich die Hauptfigur des Films befindet, scheint von eminenter Bedeutung zu sein. Aber das wäre ein Irrtum! Der Ar­beits­tag ei­nes Man­nes be­ginnt, aber das ar­beits­tei­li­ge Sy­stem ist schon längst in Gang. Zu­nächst scheint sich in der schockie­ren­den Er­nied­ri­gung zahl­rei­cher An­ge­stell­ter die un­ge­heu­re Er­hö­hung der Haupt­fi­gur zu er­wei­sen, doch auf dem Ar­beits­weg wird deut­lich, dass die gan­ze Ge­sell­schaft auf der In­stru­men­ta­li­sie­rung von Men­schen ge­grün­det ist. Auch die An­stel­lung des Prot­ago­ni­sten be­inhal­tet nur die Funk­tio­nen ei­nes Fuss­ab­tre­ters. Erst im Ab­spann des Films weist ein klei­ner Aus­bruch die Rich­tung. Der Film könn­te in ei­ner er­sten Vi­sio­nie­rung zu­nächst ohne Ab­spann ge­zeigt […]

El Empleo



Die sprichwörtliche "Nuit Blanche" findet nur in der Phantasie statt. Oder sehr real als eine je einsame schlaflose Nacht zweier Menschen, die darüber nachsinnen über eine zurückliegende Entscheidung: "Was wäre gewesen, wenn …?" Fei­er­abend. Ein Mann steht auf der Stras­se und blickt zum Fen­ster ei­ner Bar auf der Stras­sen­sei­te ge­gen­über. Im In­nern der Bar sitzt eine Frau bei ei­nem Glas Rot­wein. Durch das Fen­ster und über die Stras­se hin­weg schau­en die bei­den sich an. – Und dann ge­hen sie los, alle bei­de: ent­schlos­sen, un­be­irr­bar, un­auf­halt­bar, auf­ein­an­der zu. Sie las­sen al­les hin­ter sich, nichts kann sie auf­hal­ten, nichts kann sie von­ein­an­der […]

Nuit Blanche


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"Things to do before I die" – Spätestens, wenn eine solche Liste vom Himmel (?) fällt, sollte man sich Gedanken darüber machen, was dem Leben Sinn gibt, und wer das entscheidet. Kaum dem Ei ent­schlüpft, wird eine Flie­ge mit der End­lich­keit ih­res Le­bens kon­fron­tiert. Dazu fällt eine schier end­lo­se Li­ste vom Him­mel: Din­ge, die vor dem Tod zu tun sind. Die Zeit läuft be­reits, also nichts wie los! Das geht so ra­sant wie amü­sant da­her. Die Zeit rast im­mer schnel­ler. Da­bei wird die Li­ste zwar lang­sam kür­zer, aber im­mer an­spruchs­vol­ler: "Re­lax", "Watch the stars", Get fa­mous"! – Dies al­les ist […]

One Minute Fly



Der Kurzfilm-Klassiker von Bruno Bozzetto zum Thema Lebensgestaltung: Ein Leben in Schachteln und der Traum von einem Garten. Be­reits der Vor­spann gibt ei­nen Ein­blick in die The­ma­tik des Films und lie­fert den Film­ti­tel gleich vier­spra­chig. Von der Ge­burt bis zum Tod spielt sich das Le­ben in grau­en Kä­sten ab, die Zeit rennt mehr und mehr. Der kind­li­che Traum von der Freu­de und Ruhe in ei­nem far­ben­bun­ten ver­schlun­ge­nen Gar­ten scheint nur in we­ni­gen Mo­men­ten des Le­bens als real auf und bleibt eine letzt­lich un­ge­leb­te Sehn­sucht. Nur der Tod führt durch die letz­te Schach­tel schliess­lich in den Gar­ten am Ende. Im Un­ter­richt könn­te der […]

Una vita in scatola